World Handicap System – Von der DGV-Spielvorgabe zum Handicap-Index

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Ziel und Planung des World Handicap Systems (WHS)

Das neue Welthandicap-System wird eingeführt, damit sich Golfer auf aller Welt direkt miteinander vergleichen können. Die bisherigen 6 Systeme, von denen bei uns aktuell das EGA-System relevant ist, werden zu einem einheitlichen Handicapsystem zusammen geführt.

In Deutschland wird das neue System 2021 eingeführt. Das Jahr 2020 soll dazu dienen, dass sich alle Beteiligten, wie der DGV, die Golfclubs und die Golfspieler umfassend auf das neue System vorbereiten können.

Das Grundprinzip ist relativ einfach und dürfte wahrscheinlich mittlerweile jedem Golfer bekannt sein. Im Detail gibt es aber noch viele Fragezeichen, wie ich sie auch durch Gespräche mit anderen Golfern immer wieder mit bekomme. Auch für mich stellen sich immer wieder neue Fragen, wie genau das System denn in Zukunft funktionieren wird. Daher habe ich mal versucht, aus den vorliegenden Informationen eine kleine Zusammenfassung zu erstellen. Da der DGV allerdings im Moment noch dabei ist, einige Details zu klären, bleiben aktuell immer noch einige Fragen offen und sollten dann im nächsten Jahr geklärt werden.

Bringt man das neue System auf einen einfachen Punkt, dann berechnet sich das Handicap eines Golfspielers demnächst immer aus den 8 besten Ergebnisse von den 20 zuletzt gespielten handicapwirksamen Runden. Damit wird erreicht, dass das Handicap nicht mehr von einer besonders erfolgreichen Runde deutlich nach unten angepasst wird, sondern die durchschnittliche Spielstärke widerspiegelt.

Erstmalige Ermittlung des Handicap-Index

Zukünftig spricht man vom Handicap-Index. Dieser entspricht quasi der heutigen DGV-Vorgabe. Zwischen der heutigen DGV-Vorgabe und dem zukünftigen Handicap-Index gibt es keine direkte Umrechnungsformel. Sobald das Handicapsystem im Jahre 2021 eingeführt wird, erfolgt die Berechnung aus den 20 letzten handicapwirksamen Runden, die man gespielt hat.

Hier haben wir aktuell genau noch eine Fragestellung, die vom DGV meines Wissens bisher nicht final geklärt wurde. Was sind handicapwirksame Runden? Es ist davon auszugehen, dass ,wie bisher alle 9- und 18-Loch Golfturniere, die vom Golfclub als vorgabenwirksam definiert wurden auch weiterhin zur Berechnung genutzt werden. Weiterhin wird das System der EDS-Runden sicherlich genauso weiter geführt. Ob ggf. die Ergebnisse aus “normalen” Privatrunden auch als handicapwirksame Ergebnisse gewertet werden, ist jedoch nicht klar und ich persönlich gehe ich nicht davon aus – auch wenn ich das sehr begrüßen würde.

Bei der erstmaligen Berechnung wird bei vielen Golfern das Problem auftreten, dass man keine 20 handicapwirksamen Runden in der jüngsten Vergangenheit zusammen bekommen wird. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass hierzu maximal die letzten 3 Jahre betrachtet werden. Mehr als 5 Jahre will man wohl auf keinen Fall zurück gehen.

Bekommt man keine 20 Runden zur Bewertung zusammen, dann wird ggf. mit einer geringeren Anzahl gearbeitet. Funktioniert auch das nicht, wird die bisherige DGV-Vorgabe 1:1 in den Handicap Index umgewandelt. Aus einem heutigen Handicap von z.B. 16,3 wird dann ein Handicap-Index von 16,3.

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Wie erfolgt die Berechnung des Handicap-Index?

Wie heute auch wird der neue Handicap-Index direkt nach jeder gespielten Runde neu berechnet. Hierzu wird geprüft, ob das neu erspielte Ergebnis zu den besten 8 Ergebnisses aus den 20 zuletzt gespielten Runden gehört und dann wird damit einer neuer Durchschnitt ermittelt. Nehmen wir zur Vereinfachung für die Erläuterung einmal an, dass man tatsächlich 20 handicapwirksame Runden in den letzten 3 Jahren gespielt hat.

Bei einer handicapwirksamen Runde wird für den gespielten Golfplatz sowie den genutzten Abschlägen weiterhin die entsprechende persönliche Spielvorgabe ermittelt. Dies geschieht genauso, wie bisher auf Basis des Slope- und Course-Rating. Die heutigen Handicap-Tabellen dürften damit wohl weiterhin genutzt werden. Neu ist nun, dass es kein Stableford-System mehr gibt – also keine Stableford-Punkte berechnet werden. Denn das neue Handicap wird ja nicht mehr auf Basis dieser einen Runde ermittelt, sondern hängt davon ab, ob die gespielte Runde zu den besten 8 Ergebnissen gehört.

Maximales Ergebnis pro Loch (Maximum Score) 

Ohne Stableford Berechnung stellt sich nun aber die Frage, wie die Ergebnisse auf der Golfrunde zur Ermittlung des Handicap ermittelt werden. Hier kommen wir nun zu einer Neuerung, dem Maximum Netto-Score (den es streng genommen schon bei den neuen Golfregeln seit 2019 gibt). Zukünftig wird quasi immer ein „Zählspiel“ gespielt, wobei die maximale Anzahl an Schlägen auf Basis des persönlichen Double-Bogeys ermittelt wird.

Hat man z.B. auf einem Par 4 eine Vorgabe von zwei Schlägen, dann ist das persönliche Par eine 6 (bisher 2 Stablefordpunkte). Das persönliche Double-Bogey ist somit eine 8 und damit das maximale Ergebnis, welches auf der Scorekarte vermerkt wird (bisher also 0 Stablefordpunkte). Das ist dann der Zeitpunkt, an dem der Ball aufgehoben werden kann. Zukünftig sollte man sich dann vielleicht angewöhnen, keinen Strich auf der Scorekarte zu vermerken, sondern das persönliche Double-Bogey (Netto Double-Bogey). Wobei ich davon ausgehe, dass die Clubverwaltungssoftware auch weiterhin mit einem Strich klar kommen wird und diesen dann entsprechend umwandelt.

In Zukunft wird es dann wohl Turniere geben, die entweder mit “maximalem Score” oder nach “Zählspiel” gespielt werden. Im ersten Fall kann der Ball – wie bisher bei Stableford – dann aufgehoben werden, im zweiten Fall muß bis zum bitteren Ende gespielt werden. Für die Berechnung des Handicap-Index ist auf jeden Fall immer der maximale Score die Basis der Berechnung.

Der Differenz-Score ist die Basis für die Berechnung des Handicap-Index

Nun stellt sich die Frage, was denn nun genau die besten 8 Ergebnisse sind und wie damit der neue Handicap-Index berechnet wird.

Hierzu wird ein sogenannter Differenz-Score ermittelt, der sich aus dem Spielergebnis auf Basis des Maximum Score, dem Slope, dem Course-Rating des Platzes sowie dem Standard-Slope von 113 berechnet (ähnlich der Formel für die bisherige Spielvorgabe). Nehmen wir an, dass ein Par 72 Platz ein Course-Rating von 71.5, einen Slope von 125 hat und ein Ergebnis von 96 Schlägen gespielt wurde.

Der Differenz-Score wird nun mit folgender Formel berechnet:

(Spielergebnis – Course Rating) * 113 / Slope Rating

Hat man also z.B. eine 96 gespielt, dann ist der Differenz Score:

(96-71,5) * 113 / 125 = 22,148

Das so ermittelte Ergebnis wird bis auf eine Nachkommastelle gerundet, so dass ein Differenz-Score von 22,2 heraus kommt. Diese neu gespielten 22,2 sowie alle Differenz-Scores der letzten 19 Runden bilden nun die 20 zu betrachteten Runden. Nehmen wir an, die besten 8 Ergebnisse waren: 22,2 / 26,8 / 20,9 / 21,6 / 30,1 / 25,7 / 26,3 / 27,3

Diese werden nun einfach addiert und durch 8 geteilt. Im Beispiel errechnet sich damit ein neuer Handicap-Index von 200,9 / 8 = 25,1125. Dieses wird voraussichtlich ( wie bei des USGA) einfach nach der ersten Dezimalzahl abgeschnitten und ergibt damit einen neuen Handicap Index von 25,1.

Zusätzliche Anpassungen auf Basis der Platzkonditionen und Spielstärke

Wetterbedingungen bzw. Spielbedingungen beeinflussen die Berechnung

Beim neuen Handicap-Index kommt wieder ein alter Bekannter ins Spiel. Der Platzzustand – meist beeinflußt durch das Wetter – soll auch wieder in die Berechnung einfließen. Im Prinzip kommt damit der CSA (competition stableford adjusment) bzw. der CBA (competition buffer adjusment) zurück. Beide Systeme, die sehr umstritten und für viele Golfspieler unverständlich waren, sollten die Wetterbedingungen berücksichtigen. Annahme dabei war, dass bei schlechtem Wetter statistisch die meisten Spieler schlechter spielen und bei guten Bedingungen entsprechend besser gespielt wird. Das persönliche Ergebnisse sollte entsprechend dieses Umstands dann “justiert” werden.

In der Formel des neuen Handicap-Index wird es auch wieder eine entsprechende Justierung geben. Mittels statistischer Ansätze werden alle gespielten Ergebnisse an einem Tag auf einem Golfplatz mit den zu erwartenden durchschnittlichen Ergebnissen der jeweiligen Spieler verglichen. Gibt es hier entsprechende Abweichungen, so wird bei besonders guten Ergebnissen der Differenz-Score um bis zu 1 Punkt erhöht und bei besonders schlechten Ergebnissen um bis zu 3 Punkte reduziert. Die armen Spielführer, die nach einer Turnierrunde wieder erklären müssen, wie die Ergebnisse zustande kommen ;-).

Persönliche Performance geht in die Berechnung ein

Damit es keine zu großen Sprünge bei der Handicap-Anpassung gibt, wie es z.B. bei Stableford-Berechnungen regelmäßig vorkam, wird das aktuell erspielte Ergebnis ggf. auch nochmals angepasst. Wenn man 7 oder mehr Schläge besser spielt, als sein Handicap-Index, dann wird eine zusätzliche Justierung des Ergebnis vorgenommen. Wie diese genau aussieht, habe ich leider noch nicht ermitteln können.

Fazit

Das neue Handicap-System bringt zwar ein paar Neuerungen, an die man sich gewöhnen muß, weicht aber nicht so extrem vom bisherigen System ab, wie vielleicht befürchtet.

Aus meiner Sicht werden die Handicaps demnächst durchaus deutlich von den bisherigen DGV-Vorgaben abweichen. Die Durchschnittsbetrachtung sorgt aus meiner Sicht für eine Handicapdarstellung, die wesentlich näher an der tatsächlichen Performance eines Spielers liegt, als dies bei der Stableford-Berechnung der Fall wahr. Dies wird insbesondere Spieler mit mittleren und höheren Handicaps stärker betreffen, als z.B. Spieler mit einstelligem Handicap.

War es bisher im Stableford-System möglich, mit einer Ausnahmerunde das Handicap deutlich nach unten zu spielen, ist dies nun nicht mehr möglich. Bisher war es dann meist auch so, dass entsprechende Spieler sich “beschwert” haben, dass sie dieses neue Handicap im Moment gar nicht spielen können. Solche Aussagen werden wohl in Zukunft entfallen.

Ein Tipp noch für Spieler, die sich in den letzten drei Jahren vielleicht besonders gut verbessert, dies aber nur mit einer geringen Anzahl Turniere geschafft haben. Diesen Spielern würde ich empfehlen in 2020 besonders viele vorgabenwirksame Turniere zu spielen, damit aus diesen bis zu 20 Runden dann auch die aktuelle Spielstärke bestätigt wird. Setzt natürlich voraus, dass man gleichbleibend gut spielt ;-).

Meine persönliche Vorhersage ist, dass sich viele Golfspieler mit einem Handicap von etwa 10 bis 24 ab 2021 zwischen ca. 2 und 4 Schlägen verschlechtern werden. Ich kenne jedenfalls zahlreiche Spieler, die eher ein wenig schlechter spielen, als ihr aktuelles Handicap widerspiegelt. Man kann dies natürlich auch schon jetzt selbst nachrechnen, in dem man sich die Ergebnisse seiner letzten Golfrunden anschaut.

Ich hoffe, dass ich mit den Ausführungen einige offene Punkte klären konnte und bei den Annahmen nicht zu viele Fehler eingebaut habe. Ich freue mich über Rückfragen, Hinweise zu Fehlern oder sonstigen Hinweisen und bin gespannt auf das Jahr 2021.

31 KOMMENTARE

  1. Hallo,
    der oben stehende Artikel beschreibt die Errechnung des neuen Handicaps nach WHS System. Danach wird das HC immer aus den besten 8 der letzten 20 gespielten Turniere berechnet.
    Andere Publikationen beschreiben, dass das Handicap nur bei erster Bestimmung aus den letzten 20 und davon den besten 8 errechnet wird, danach wird der Durchschnitt der letzte 8 Turniere als Grundlage erstellt.
    Diese zweite Berechnung scheint vernünftiger zu sein, da sie die aktuelle Spielstärke berücksichtigt.
    In der ersten Berechnung fließt der Faktor Zeit mit ein, da dann auch noch Turnierergebnisse von zurückliegenden Jahren in die Errechnung mit einfließen können.
    Mit freundlichen Grüßen

    • Die Berechnung mit den 8 besten Ergebnissen aus den letzten 20 Runden ist ja genau die Änderung, die in Deutschland auch ab 2021 gilt. Eine einmalige Umrechnung würde ja keinen Sinn machen, wenn danach das Handicap wie bisher ermittelt wird. Oder habe ich den Kommentar falsch interpretiert?

  2. Hallo,
    die Berechnung des HC sollte nur beim ersten Mal aus den besten 8 der letzten 20 vorgabewirksamen oder EDS Runden erfolgen. Danach erfolgt die Bestimmung des WHI nur noch aus den jeweils letzten 8 Turnieren, egal ob gut oder schlecht. Bei der Berechnung aus den besten 8 der letzten 20 hat man immer noch sehr lange antiquarische Werte, gute oder schlechte, die in die Berechnung einfließen. Die aktuelle Spielstärke wird nicht abgebildet, was ja eigentlich der Sinn sein sollte.
    Eine Regelung dazu habe ich leider in der Literatur noch nicht gefunden. Der DGV verschiebt eine Antwort leider auf das Ende des Jahres. Hilft leider nichts, weil im Oktober die letzten Turniere stattfinden und bis dahin die Turniere gespielt sind, die für das HC herangezogen werden. Danach kann nämlich auch erst über die Mannschaftszusammensetzung für die Spielzeit 2021 nachgedacht werden.
    Mit besten Grüßen
    U. Schwarting

  3. Ich glaube, dass ich dir in diesem Fall widersprechen muß. Richtig ist, dass auch bei der ersten Umrechnung die letzten 20 Turniere herangezogen werden. Da dies in vielen Fällen aber gar nicht möglich ist, werden hier ggf. auch andere „Umrechnungen“ statt finden.

    Zukünftig wird das Handicap allerdings immer aus den letzten 20 gespielten Ergebnissen ermittelt. Wenn also das zuletzt gespielte Ergebnis schlechter ist, als die bisher 8 besten Runden aus 20 Runden dann wird dieses Ergebnis nicht gewertet. Im neuen System soll ja gerade verhindert werden, dass Ausreißer sich beim Handicap bemerkbar machen. Ziel ist es die durchschnittliche Spielstärke abzubilden.

    Kurz und knapp werden einige Faktoren für die Berechnung in einer interaktiven Grafik bei whs.com dargestellt. Dort ist auch die Beschreibung der Handicapberechnung zu finden.

    https://www.whs.com/highlights#!/

  4. Danke für die Infos zur neuen Berechnung. Können Turnierergebnisse bei der ersmaligen Berechnung nur berücksichtigt werden, wenn die Schläge gesamt aufgeschrieben wurden? Häufig wird ja heutzutage bei Stableford noch ein Loch einfach „gestrichen“, eine Gesamtzahl an Schlägen gibt es dann ja nicht. 😉

    • Das mit dem „Strich“ auf der Scorekarte ist eigentlich egal, theoretisch auch in Zukunft. Das Streichen eines Loches entspricht in Zukunft dem „Maximum Score“. Es ist also recht einfach einen „Strich“ in einen Maximum Score zu verwandeln. Hat man an einem Par4 zwei Schläge vor dann hat man das Loch also bisher bei einem Ergebnis von 8 oder mehr Schlägen gestrichen. Zukünftig schreibt man die 8 als Maximum Score auf. Ein Strich wird also immer in das persönliche Doppel Bogey für das Loch unter Berücksichtigung der persönlichen Vorgabe für das Loch umgewandelt.

  5. Danke für die Antwort. Ich meinte aber bei der Umstellung auf das neue System. Werden hier bei den besten acht Ergebnissen auch solche Turniere einfließen, die „Streichlöcher“ aufweisen und damit im Ergebnis keine Anzahl an Gesamtschlägen ausgewiesen wird?

    • Auch bei der Umrechnung sollte es keine Probleme geben, wenn die letzten Ergebnisse Striche haben. Wie bereits erläutert, können diese ja ganz leicht in „Maximum Scores“ umgewandelt werden und man erhält quasi eine Art „Zählspielergebnis“.

  6. Hallo Jürgen,
    mit großem Interesse und Begeisterung habe ich deinen Artikel gelesen. Du hast darin das neue System absolut verständlich erklärt und mit deinen Erfahrungen und Erwartungen interessant gestaltet.
    Die „technische“ Beschreibung ist auch passend und stimmt mit all den anderen Quellen überein, die ich im Netz finden konnte. Leider hast aber auch du eine Lücke an der Stelle, an welcher ich im Netz nicht weiter komme.
    Wie berechnet sich der Differenz-Score bei einer 9-Loch-Runde? In der Stableford-Berechnung bekam man für die zweiten Neun „sein“ Handicap berechnet. Die wäre beim WHS rein technisch auch möglich, aber doch zu kompliziert. Andere Möglichkeit ist einfach das Verdoppeln der gezählten Schläge, was aber aus sportlicher Sicht ja noch weniger fair erscheint.
    Egal wie, ich habe noch keine wirkliche Lösung gefunden. Einzig ein Hinweis auf der USAG-Seite (5.1 Calculation of a Score Differential). Dort spricht man von einer Kombination zweier 9-Loch-Runden. Dies aber kann ich technisch nicht abbilden, vor allem wenn es sich um unterschiedliche Plätze mit anderem Slope und Course Rating handelt.
    Vielleicht hast Du eine Quelle die hier Licht ins Dunkle bringen kann. Würde mich freuen.
    Nochmals danke für den tollen Artikel, weiter so und weiterhin schönes Spiel.

    Grüße aus Mannheim
    Peter Perle

    • Vielen Dank, tatsächlich gibt es noch ein paar Lücken, die hoffentlich bald geklärt werden. Die Frage zur 9-Loch-Wertung ist tatsächlich interessant und ich schaue mal, ob ich da noch Hinweise finden kann.

    • Ich habe mir nochmal überlegt, wie 9-Löcher ausgewertet werden können, ohne dass ich das durch eine Info untermauern kann. Eigentlich müsste es doch genauso funktionieren, wie bisher. Bei Stableford werden mir ja tatsächlich 18 Punkte „geschenkt“. Für das neue Handicapsystem würde das ja bedeutet, dass man immer sein persönliches Bogey auf jedem der 9-Löcher notiert, die man nicht gespielt hat. Also quasi auf diesen 9-Löchern sein Handicap „virtuell“ gespielt hat.

  7. Stimmt es eigentlich, das man nur in Deutschland vorgabewirksame Runden vorher anmelden und bezahlen muss? Hatte den Eindruck, dass die Amerikaner einfach jede ihrer Runden im Nachhinein werten lassen können, wenn sie das möchten. Solange jemand im Flight die Scorekarte unterschreibt.

    • Ob das nur in Deutschland so ist, kann ich gar nicht sagen. Hier ist es jedenfalls so, dass man eine EDS Runde vorher anmelden muß und oft muß das „Handling“ dann wohl auch bezahlt werden. Das könnte sich im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung und den Möglichkeiten der Online Scorekarte evtl. ändern. Denn dann entstehen im Clubsekretariat eigentlich keine besonderen Aufwendungen mehr.

  8. Also die meisten Golfer in meinem Bekanntenkreis spielen eigentlich besser als ihr HCP das hergibt. Viele sind im Turnier nervös und spielen keine EDS-Runden, aus Angst, das sei verpönt. Mit dem neuen System, wo man eigentlich mind. 20 vorgabewirksame Runden spielen sollte, um ein korrekte Abbild der Spielstärke zu ermitteln, werden diese Golfer noch weniger Turniere spielen glaube ich.

  9. Wer sind die Spieler, die 20 Turniere in 3 Jahren spielen? Das sind doch höchstens 10% der Mitglieder eines Golfclubs. Wenn z.B. alle Mitglieder jedes Jahr 8 Turniere spielen wollten, müssten bei 1000 Mitgliedern und einer maximalen Spielerzahl von 72 111 Turniere ausgetragen werden…

    • Das wird wahrscheinlich richtig sein. Die 20 letzten Ergebnisse wurden festgelegt, damit man ein möglichst „aktuelles“ Handicap ermitteln kann. Bei Spielern, die sehr selten Turniere oder EDS-Runden spielen wird dann natürlich nicht wirklich die aktuelle Spielstärke ermittelt. Das sind dann aber auch meist die Spieler, die sowieso kein Interesse an einem Handicap haben. Wahrscheinlich bekommen diese Spieler dann aber eher ein deutlich schlechteres Handicap als das aktuelle Handicap, da Ergebnisse der letzten Jahre sehr meist etwas schlechter sein dürften, als die aktuelle Spielform. Sie müssten also idealerweise ein paar Turniere spielen, damit wirklich ihre aktuelle Spielform im Handicap Index ausgedrückt wird (wenn sie das wollen).

    • Für mich ist die Jagd nach dem HCP nur Stress. Golf ist ja eh nicht immer einfach und ich hab so gerade eben meinen Frieden, wenn ich für mich spiele und zähle. Aber dann das halbe Wochenende für ein Turnier aufgeben, bei dem ich mit Wildfremden spiele und mich dann auch noch über den Score ärgere… das können sich doch nur Masochisten antun! Nee danke, dann lass ich eben mein HCP ruhen in Zukunft.

    • Ja, in diesem Fall werden diese 8 gezählt und zusätzlich kommt dann noch ein sogenanntes „Ankerergebnis“ hinzu. Das ist das aktuelle Handicap zu dem Zeitpunkt der Umrechnung (erkläre ich im nächsten Artikel nochmal genauer). Außerdem hat sich evtl. bei der ersten Umrechnung etwas geändert, so dass man wohl bis zu 4 Jahre zurück gehen will. Betrifft aber anscheinend nur die erste Umrechnung. Darüber hinaus erhöht sich der neue Handicap Index bei Spielern mit aktuellem EGA-Handicap von -26,5 und schlechter nicht. Wenn man also aktuell ein Handicap von -26,5 hat, dann bleibt dieses maximal oder verbessert sich ggf. auf Basis der ersten Umrechnung.

  10. Bei uns in Schweden ist das neue System bereits eingeführt. Damit man möglichst viele Runden gespielt hat, um das neue Handicap zu ermitteln, hatte uns der schwedische Golfverband schon im letzten Jahr aufgefordert, möglichst viele vorgabewirksame Runden zu spielen. Hat man weniger als 20 Runden vorzuweisen, erfolgt die Berechnung anhand einer Tabelle. Bei nur 10 Runden, gilt der Durchschnitt der besten 3.
    Vorgabewirksam sind auch alle privaten Runden, die mit einem Zähler gespielt werden, ohne dass man dies vorher anmelden muss. Das gilt für Runden über 9, 12 oder 18 Löcher. Nach der Runde gibt man über die Homepage des schwedischen Golfverbandes seinen Score ein und erhält kurz darauf per Mail sein neues Handicap, der Zähler wird ebenfalls per Mail informiert.

    Die größte Änderung betrifft, das Herauf- oder Herabsetzen des Handicap nach einer Runde. Es kann passieren, dass man eine gute Runde gespielt hat und trotzdem ein höheres Handicap erhält, wenn ein noch besseres Ergebnis, das länger zurückliegt, aus der Berechnung herausfällt.

  11. Also ich habe das mal für mich in einer US-App (Handicap von Infogolf) eingetragen und ausgewertet (9-Loch-Runden habe ich einfach als 18-Loch-Runden gewertet, in dem ich zum Score PAR + Vorgabe addiert habe). Wenn ich nicht falsch liege, ist mein WHCP-Index um 2 besser als der DGV-Index.

  12. Noch eine Frage kommt hier gerade auf: Wenn unter den letzten 20 vorgabewirksame Runden EDS-Runden sind, diese aber bei mygolf.de ohne Scorekarten stehen, nur mit den Stableford-Punkten… wie kann man diese Runden dann für die Berechnung hinzuziehen?

  13. Was passiert, wenn jemand keine Turniere mehr spielt und z.B. ein HC 26 ausbrütet?

    Sollte in dem Fall das HC 26 ins neue System übernommen werden, wäre dies nicht gerecht!

  14. Ich bin Mitglied in einem Club in Portugal und einem Club in Deutschland. Da in Portugal das WHS bereits im August 20 eingeführt worden ist habe ich dort schon mein WHpc bekommen. Ich musste mein Stammblatt aus Deutschland einreichen. Wie wird das in Zukunft sein muss ich jedes Mal wenn ich ein Turnier in einem meiner Clubs gespielt habe das Turnier nach Portugal und Deutschland einreichen? Oder werde ich ein WHS, D.h. eine Nummer haben?

    • Meines Wissens gibt es keine weltweit eindeutige Identifikation eines Golfspielers. Auch wenn das Handicap nun einheitlich ermittelt wird, muß ein Turnier wohl auch in Zukunft den jeweiligen Clubs mitgeteilt werden.

  15. Wenn ich mir die Anzahl der Turnierteilnehmer in unserem relativ großen Club anschaue, schätze ich, dass 80% Golf als Hobby und aus Spaß spielen wollen, sich an guten Schlägen freuen und am 19.Loch mit Freunden auf ihre Erlebnisse anstoßen. Auf der anderen Seite gibt es die Handicapbewußten. Dazu gehört fast ganz Deutschland. Ist eine Mentalitätssache. Noch vor der Begrüßung ist die erste Frage „Was haben Sie denn für ein Handicap“. Unglaubliche Wutausbrüche und tiefe Enttäuschung, wenn im Urlaub das Handicap nicht gespielt wird. Und unglaublich viel Stress und Ärger für alle Mitspieler.
    In anderen Ländern, und ich spiele weltweit, ist das nicht so, ich werde kaum nach meinem Handicap gefragt, sondern man freut sich über die Gesellschaft in der Runde.
    Daran wird auch das neue System nichts ändern und wie man in der Diskussion sieht, wird das wohl noch schlimmer werden, einfacher jedenfalls nicht. Ich vermute, dass es wieder einige Golfer geben wird, die von diesem Zeitvertreib „abspringen“ und sich anderen widmen, wo es diese sich in einer Zahl ausdrückende „Stressbelastung Handicap“ nicht gibt.

  16. Was BITTE wird geschehen und im Hdc gewertet, wenn man 14-Jahre Einstellig war, dann aber wegen einer Krankheit, für 2-Jahre ausgefallen ist für Turniere. Also es konnte nicht aktiv gespielt werden, sondern für 2-Jahre war der Spieler passiv im Club gemeldet und zahlte auch nur dafür. Jetzt ab 2021 will der Spieler aber wieder als aktiver Spieler wieder starten. Welches Hdc wird dann im Ausweis eingetragen ?

    • Ich denke, da wird das bisherige Handicap weiter geführt und die Regelung wird von der Spielleitung getroffen. Ggf. erfolgt durch die Spielleitung eine Anpassung.

  17. […] Nach wie vor ist das Handicap Ausdruck der Spielstärke eines Golfers und soll sein Spielpotenzial so genau wie möglich widerspiegeln. Der WHI hat eine andere Berechnungsgrundlage als die heutige DGV-Vorgabe. Somit ist auch zu erwarten, dass im Regelfall, der WHI vom Wert her nicht der heutigen DGV-Vorgabe entspricht. Der WHI errechnet sich, indem der Durchschnitt der besten acht Ergebnisse aus den letzten zwanzig handicap-relevanten (heute: vorgabenwirksamen) Runden gebildet wird. Hat ein Spieler weniger Ergebnisse, wird eine kleinere Anzahl zur Ermittlung des WHI herangezogen. Hat ein Spieler gar keine Ergebnisse in seinem Stammblatt, wird seine bisherige DGV-Vorgabe auch sein zukünftiger WHI sein. … mehr erfahren […]

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