World Handicap Index – So erfolgt die Umrechnung vom EGA-Handicap

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Wie versprochen gibt es heute nochmal eine ausführliche Beschreibung zur Umrechnung des heute gültigen EGA-Handicaps zum neuen World Handicap Index. Weiterhin habe ich noch ein kleines Tool mittels Google-Tabellen entwickelt, welches ihr für eure persönliche Ermittlung des WHI nutzen könnt. Ein paar neue Begriffe, die in meinem letzten Artikel noch nicht aufgeführt wurden, sind auch nochmal dabei.

Leider ist es aktuell immer noch sehr schwierig an offizielle und vor allen Dingen genaue Infos zu kommen. Der DGV plant wohl erst im Herbst die Clubs und dann schließlich die Spieler entsprechend zu informieren. Daher sind alle Erklärungen und Berechnung aktuell noch mit einem kleinen Vorbehalt versehen und ich kann keine Gewähr für die absolute Korrektheit übernehmen ;-). Allerdings habe ich mittlerweile soviel Infos sammeln können und wurde dabei u.a. auch hilfreich von Peter, einem Blogleser unterstützt, so dass die Abweichungen zur tatsächlichen Berechnung nur marginal sein dürfte.

Tauchen für euch ein paar Begriffe auf, die ihr noch nicht kennt, dann schaut euch nochmals meinem letzten Beitrag an. Zwei Begriffe hatte ich dort allerdings auch noch nicht aufgeführt. Aus „vorgabewirksam“ wird demnächst „handicaprelevant“ und die EDS-Runde heißt demnächst „registrierte Privatrunde“ (RPR).

Berechnung des Score Differentials

Die Formel zu Berechnung des Score Differentials hatte ich ja bereits in einem vorhergehenden Blogbeitrag erläutert. Bisher hatte ich aber die „Course Rating Korrektur“ nicht in der Formel berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um einen statistischen Wert, der von der Clubsoftware an Hand der Spielergebnisse aller Spieler ermittelt wird. Mit diesem Wert sollen besondere Platzbedingungen oder spezielle Wetterbedingungen bei der Berechnung des Scores Differentials berücksichtigt werden. So etwas kennen wir ja schon von früheren Versuchen bei der Ermittlung von Spielergebnissen. Die Clubsoftware wird feststellen, wenn das Spielfeld insgesamt besonders gute oder besonders schlechte Ergebnisse gespielt hat und dies dann, wie von „Zauberhand“ in den Wert „Course Rating Korrektur“ umwandeln.

Der Score Differential wird also nun mit folgender Formel ermittel:

ScoreDiff = (gewertetes Brutto – Course Rating – Course Rating Korrektur) * 113 / Slope Rating

Grundsätzlich lässt sich der Score Differential auch mittels Stablefordpunkten ermitteln. Die entsprechende Formel sieht dann wie folgt aus:

ScoreDiff = (Par des Platz + Course Handicap – erspielte Punkte + 36 – Course Rating – Course Rating Korrektur) * 113 / Slope Rating

In dieser Formel taucht der neue Begriff des „Course Handicap“ auf. Dies entspricht der heutigen Spielvorgabe. Also dem „Handicap“, welches man auf Basis von CR und Slope auf dem Platz spielen darf, um genau sein WHI zu spielen. Zusätzlich gibt es noch den Begriff des „Playing Handicap„. In einem normalen Zählspielturnier sind beide Werte identisch. Wenn man aber z.B. einen Vierer oder ein Scramble und ähnliche Spielformen spielt, gibt es Umrechnungen von dem Course Handicap zu einem Playing Handicap, so, wie das bisher auch schon der Fall war. Da dies für einige Golfer auch von Interesse sein könnte, widme ich mich wahrscheinlich in einem der nächsten Blogbeiträge dem Thema, welche Anpassungen es bei welcher Spielform in der Regel gibt.

Berechnung des Score Differential bei 9-Loch Runden

Die Handhabung der WHI Berechnung auf Basis von 9-Loch Turnieren hatte ich bisher noch gar nicht erläutert. Ähnlich, wie bisher auch, erfolgt dies durch eine „Hochrechnung“ der Ergebnisse auf eine 18 Lochrunde. Dies geschieht in folgender Form:

  1. Ergebnisse der 9-Lochrunde werden ermittelt (jeweils das gewertete Brutto)
  2. für die zweiten 9 Loch werden die Netto-Pars der gleichen! 9 Löcher ermittelt und zu dieser Summe noch ein Schlag hinzu gerechnet. Bei Stableford würde das 17 Punkten entsprechen.
  3. Die beiden Summen (gew. Brutto) bilden dann das Spielergebnis für 18 Löcher
  4. Nun nutzt man wieder die Formel zu Berechnung des Score Differential mit dem Unterschied, dass nur der halbe Course Rating Korrekturwert berücksichtigt wird.

ScoreDiff = (gewertetes Brutto – Course Rating – (0,5 * Course Rating Korrektur) * 113 / Slope Rating

Umrechnung des EGA-Handicap in den World Handicap Index

Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass die erstmalige Umrechnung aus den letzten 20 vorgabewirksamen Ergebnisse der letzten 4 Jahre ermittelt wird und dann die besten 8 Ergebnisse zur Berechnung heran gezogen werden. Ferner war ich der Meinung, dass bei weniger als 20 Ergebnissen immer noch die besten 8 Ergebnisse und bei weniger als 8 Ergebnissen dann schließlich alle vorhanden Ergebnisse für die Durchschnittsberechnung genutzt werden. Dies scheint nach meinen neuesten Erkenntnissen jedoch ein kleiner Irrtum gewesen zu sein.

Ausnahmen bei Spieler mit EGA-Handicaps von 26,5 und höher

Grundsätzlich wird für alle Spieler, egal welches aktuelle Handicap sie haben, die gleiche Umrechnung für den WHI angewendet. Bei der konkreten Ermittlung des WHI wird allerdings abweichend zu den niedrigeren Handicaps wie folgt vorgegangen:

  • wird ein WHI ermittelt, der niedriger ist als das heutige Handicap, dann wird der WHI so genommen
  • wird ein WHI ermittelt, der höher ist als das heutige Handicap, so wird das heutige Handicap als WHI genommen
  • Möchte ein Spieler diese Fixierung auf das heutige Handicap nicht wahrnehmen, kann die Spielleitung informiert werden, dass das neu berechnete höhere WHI genutzt werden soll

Gewertete Score Differentials in Abhängigkeit von der Anzahl verfügbarer Score Differentials

Wie bereits erwähnt, werden zur Ermittlung des WHI nicht einfach die besten 8 verfügbaren Ergebnisse aus den bis zu 20 gespielten Score Differentials ermittelt. Wenn weniger als 20 Runden verfügbar sind und bei der Umrechnung soll ja wohl nur auf die letzten 4 Jahre geschaut werden, dann wird nachfolgende Tabelle zur Ermittlung genutzt. Neben der Anzahl der besten Ergebnisse, die tatsächlich zur Berechnung heran gezogen wird, gibt es auch noch einen Ausgleichswert. Dieser wird insbesondere bei sehr wenigen Ergebnissen genutzt und verbessert den WHI immer positiv.

Anzahl Score DifferentialAnzahl Score Differentials für die BerechnungAusgleichswert
1der niedrigste Wert-2
2der niedrigste Wert-2
3der niedrigste Wert-2
4der niedrigste Wert-1
5der niedrigste Wert0
6Durchschnitt der niedrigsten 2-1
7-8Durchschnitt der niedrigsten 20
9-11Durchschnitt der niedrigsten 30
12-14Durchschnitt der niedrigsten 40
15-16Durchschnitt der niedrigsten 50
17-18Durchschnitt der niedrigsten 60
19Durchschnitt der niedrigsten 70
20Durchschnitt der niedrigsten 80
Ermittlung der Score Differentials und des Ausgleichswert zur Berechnung des World Handicap Index

Hat man also in den letzten 4 Jahren nur maximal 5 vorgabewirksame Ergebnisse im Stammblatt, dann wird nur das beste Ergebnis heran gezogen und zum WHI umgewandelt. Hierbei wird dann noch der angegebene Ausgleichswert berücksichtigt. Bei maximal 3 Ergebnissen werden also nochmals 2 abgezogen.

Damit werden die Diff.Scores 23,4 / 18,5 / 20,1 zum WHI von 16,5 (bzw. -16,5). Der niedrigste Wert ist 18,5 und da es nur drei Werte gibt werden nochmals 2 abgezogen (Ausgleichswert).

Bei 10 Ergebnissen: 10,4 / 11,3 / 12,5 / 10,8 / 15,2 / 13,2 / 12,2 / 14,0 / 13,2 / 11,9 werden also die besten 3 Ergebnisse (10,4 / 10,8 / 11,3) heran gezogen. Der Ausgleichswert ist in diesem Fall 0 und es kommt ein WHI von (10,4+10,8+11,3) / 3 = 10,83333 = 10,8 (gerundet auf das erste Zehntel) zu Stande.

In der Betrachtung bei weniger als 20 Ergebnissen kommt aber zusätzlich noch ein sogenanntes Ankerergebnis hinzu, welches nachfolgend erläutert wird und in der obigen Darstellung noch fehlt.

Umrechnung ohne eine vorgabewirksame Runde in den letzen 4 Jahren – Das Ankerergebnis

Einen kleinen „Fehler“ haben wir in der obigen Darstellung noch. Grundsätzlich gibt es sicherlich auch zahlreiche Spieler, die in den letzten 4 Jahren überhaupt keine vorgabewirksame Runde gespielt haben. Hier spielt das sogenannte Ankerergebnis eine wichtige Rolle.

Das Ankerergebnis entspricht dem aktuellen EGA-Handicap. Hat man also aktuell ein Handicap von -16,2 dann ist das Ankerergebnis 16,2 und wird quasi als einziges Diff.Score ins Stammblatt eingetragen. Hier gibt es aktuell leider keine konkrete Beschreibungen beim DGV. Ich gehe aber mal davon aus, dass das Ankerergebnis als Diff. Score eingetragen wird und dann erst die obige Berechnung durchgeführt wird. Dies führt dann dazu, dass das neue Handicap auf Grund des Ausgleichswerts immer 2 Schläge besser ist, als das heutige EGA-Handicap. Aus dem heutigen Handicap -17,1 wird somit ein WHI von -15,1.

Das Ankerergebnis wird aber nicht nur bei Spielern genutzt, welche in den letzten 4 Jahren keine vorgabewirksamen Runden gespielt haben, sondern bei allen Spielern, die weniger als 20 Score Differentials haben. Hat man also nur 3 Score Differentials, dann wird das aktuelle Handicap als 4. Ergebnis in das Stammblatt eingetragen. Das Ankerergebnis wird dabei immer als das älteste Ergebnis geführt und fällt aus der Wertung, wenn 20 Score Differentials vorhanden sind.

Beispiel einer Umrechnung vom EGA-Handicap zum World Handicap Index

Umrechnung des persönlichen EGA-Handicaps

Nachdem wir nun alle Informationen zusammen getragen haben, kann jetzt jeder seine persönliche Umrechnung vornehmen. Wenn tatsächlich nur die letzten 4 Jahre betrachtet werden und die Umrechnung quasi am 1.1.2021 erfolgt, dann werden nur vorgabewirksame Runden bis zum 01.01.2017 betrachtet.

Hat man weniger als 20 Runden, die in die Berechnung einfließen können, dann ist also das Ankerergebnis (das aktuelle Handicap) das erste Ergebnis, welches quasi mit Datum „01.01.2017“ in das „Stammblatt“ zusätzlich eingetragen wird.

Nun ermittelt man die Anzahl der vorhanden vorgabewirksamen Runden zuzüglich dem Ankerergebnis und ermittelt aus der obigen Tabelle, wieviel Score Differentials tatsächlich in die Berechnung einfließen. Zusätzlich ermittelt man dann noch den Ausgleichswert und kann sein neues World Handicap berechnen.

Für diejenigen, die im Laufe des Jahres feststellen wollen, wie sich aus den aktuellen Spielergebnissen bzw. den Ergebnissen der letzten 4 Jahre das neue Handicap ermittelt, habe ich eine kleine Google Tabelle entwickelt (siehe Bild oben).

Dort kann man seine Ergebnisse eintragen und hat die Umrechnung auf den neuen World Handicap Index immer im Blick. In dem Sheet ist auch eine kleine Anleitung enthalten, so dass die Nutzung hoffentlich recht einfach möglich ist. Aus den Infos des Stammblatts wird auch immer ein gewertetes Brutto berechnet, so dass man schon mal ein Gefühl für diesen Wert bekommt.

Die Tabelle erhaltet ihr hier und sie sollte auch als Microsoft Excel Tabelle nutzbar sein, wenn man kein eigenes Google Konto hat. Wenn ihr ein Google Konto habt, dann könnt ihr im Menü „Datei“ eine Kopie erstellen, die dann bearbeitbar ist. Wer eine Excel-Tabelle benötigt, findet unter dem Menüpunkt „Datei“ eine Funktion zum Herunterladen der Tabelle als Excel-Datei.

Falls ihr Fehler entdeckt oder es neuere Infos gibt, die in Widerspruch zu meiner Umrechnung stehen, dann gebt mir gerne über die Kommentare Bescheid. Viel Spaß bei der Ermittlung des neuen Handicaps.

UPDATE 13.07.2020

Gerade habe ich noch nachfolgendes Video bei Youtube entdeckt, welches die Basis des World Handicap Index auch nochmal sehr schön erklärt.

22 KOMMENTARE

  1. Hallo Jürgen,
    super Artikel, einmal mehr! In Kombination mit den beiden vorausgehenden Informationen ergibt sich hier wirklich so langsam ein Bild. Und damit bist Du dem DGV einige Schritte voraus.
    Also alles verständlich erklärt, und so wie ich es sehe auch alle Besonderheiten berücksichtigt.
    Dein Berechnungstool ist ebenfalls klasse. Ich habe es mit Excel und zwei Spieler getestet; erfolgreich. Zu beachten ist folgender Punkt:
    „6. Unter Stableford wird das erzielte Stableford Ergebnis eingetragen“
    Hier ist bei einer 9-Loch-Runde zu beachten, dass von dem bisherigen ermittelten Wert (also der, der im Stammblatt steht), ein Punkt abgezogen werden muss, da bei der WHI-Berechnung nur noch 17 Punkte für die zweiten 9-Loch gewertet werden.
    Wie gesagt, super Info, klasse tool; bin auf die Reaktionen bespannt.
    Weiter so und schönes Spiel aus Mannheim

    • Danke für das Feedback und den Hinweis zu den 9-Loch Ergebnissen. In der Tat gibt es bezüglich der erstmaligen Umrechnung auch keine genaue Beschreibung, wie die bisherigen 9-Loch Ergebnisse in der Umrechnung berücksichtigt werden. Es wäre schön, wenn der DGV hier insgesamt mal ein wenig Licht in die konkreten Vorgehensweisen bringen würde.

  2. Hab das mal für mich mit dem Excel-Sheet durchgerechnet. Meine HCP steht zur Zeit auf -11,3. Nach Eingabe der letzten 20 vorgabewirksamen Runden (bis Anfang 2019) spuckt mir Deine Excel-Tabelle ein Handicap Index von -11,4 aus. Spannend: Wenn ich meine letzten 20 Runden eingebe, komme ich auf ein Handicap Index von -6,9. Ich wäre also sehr dafür, dass auch Privatrunden gewertet werden…

  3. Das Video ist interessant. Hier wird schon sehr schnell deutlich, dass es mit der angestrebten Internationalen Vergleichbarkeit nicht weit her ist. Ich spiele regelmäßig auch in Schweden. Dort ist das neue System eingeführt und alle privaten Runden sind ohne vorherige Registrierung vorgabewirksam (vorausgesetzt es ist ein Zähler dabei, der benannt wird). Den Score gibt man selbst ein. Das soll in Deutschland nicht möglich sein. Da ich viele Runden Spiele aber nur wenige Turniere, ist mein schwedisches Handicap inzwischen höher und realitätsnäher als mein DGV-Handicap. Ich werde hier in Deutschland keine EDS-Runden spielen, bei denen man zuvor im Sekretariat eine schriftliche Erklärung abgeben muss, wenn die Runde zählen soll.

  4. Hallo Jürgen,
    vielen Dank für den tollen Artikel.
    Da ich kein Google-Konto habe kann ich mir Deine Excel Tabelle ansehen, sie aber leider nicht nutzen und herunterladen..
    Könntest Du sie mir bitte per email zusenden?
    Vielen Dank im Voraus.
    Beste Grüsse
    Chris

  5. Hallo, Jürgen,
    auch ich habe mir schon vor einiger Zeit die Infos (u.a. das offizielle englische WHS-Dokument) besorgt und eine Excel-Tabelle erstellt, in die ich alle meine Ergebnisse seit meinem Einstieg in 2006/7 eingetragen und so aus Neugierde geschaut, wie sich mein Handicap nach WHS entwickelt hätte. Außerdem habe ich die Umstellungs-Berechnung für die zunächst genannten möglichen Modelle (letzte 3, 4 oder 5 Jahre) eingebaut, wobei ich dann las, dass es nur drei Jahre sein sollten, nun lwird immer von vier gesprochen, das scheint also der aktuelle (und hoffentlich finale) Stand zu sein.
    Jetzt baue ich auch noch das Ankerergebnis ein, wobei ich aber auch etwas unsicher bin: Es steht immer geschrieben, dass dieses Ankerergebnis ein dem aktuellen EGA-Handicap entsprechendes sein soll. Also dachte ich, es müsste eine Umrechnung in ein score differential erfolgen; das hieße dann eine Rechnung mit 36 Stableford-Punkten. Aber würde die nicht je nach Platz unterschiedliche Ergebnisse liefern? Bei der Suche nach einer Antwort bin ich auf diesen Blog von dir gestoßen, und eds scheint mir nun logisch und wahrscheinlich, dass das EGA-Hcp. einfach einem SD gleichgesetzt wird. (Woanders hatte ich gefunden, dass es noch auf eine ganze Zahl gerundet wird; das macht ja überhaupt keinen Sinn, wenn die realen Spielergebnisse auch immer mit einer Nachkommastelle einfließen.)
    Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, wie man „die Fixierung seines Handicaps aufheben lassen“ kann, denn ich habe mein Handicap schon lange nicht mehr gespielt …
    Viele Grüße aus Bielefeld
    Rainer

    • In diesem Fall würde ich mich einfach an den Spielausschuß des Clubs wenden. Die sollten dies eigentlich Regeln können, sofern sie denn schon über das anstehende Prozedere informiert sind ;-).

  6. Mein Fazit ist, das 9-Loch Runden zur Verbesserung nicht sehr nützlich sind.
    Nehmen wir mal an ich spiele mit Vorgabe 20 (18 Loch), das 9-Loch Turnier beende ich aber mit 5+. Die Hochrechnung nach dem WHS wäre dann aber nur eine 16+. Beim WHS-System ist das ein Problem, denn wenn ich auf den zweiten neun in form geblieben wäre, hätte ich locker 11+ spielen können. Bei EGA war das egal, da man sich ja nur schrittweise verbessert hat. Aber beim Durchschnittshandicap spielt das schon eine Rolle

  7. Hallo Jürgen,
    auch von mir danke für deine Mühe, dein Blog ist wirklich klasse.
    Eins habe ich beim WHS noch nicht ganz verstanden. Wenn am 01.01.21 das HCP umgerechnet wird, kann es sein, dass dann viele Spieler ein schlechteres HC habe als derzeit? Also ich spiele jedes Jahr mind. 20, eher mehr Turniere, dieses Jahr waren es über 30. Ich habe ein HC von 15. Wenn ich nun die besten 8 der letzten 20 nehme (und die lagen alle im Schonbereich bei 33-35 Nettopunkte) wäre mein WHI ab Einführung dann deutlich höher als mein derzeitiges HCP.
    Spieler, die in den letzten 4 Jahren gar nicht oder sehr wenig gespielt haben, behalten ihr Handicap. Richtig?

    • Deine Annahme ist grundsätzlich richtig und es gibt eine gefühlte „Ungerechtigkeit“ gegenüber Spielern, die keine Turniere spielen. Da diese Spieler aber anscheinend dem Handicap keine Bedeutung beimessen und keine Turniere spielen, ist dies eigentlich unerheblich. Schon im alten System waren dies ja die „Handicap-Schoner“.

  8. Super, sehr gute Recherche. Danke. Aber ich finde das viel zu kompliziert. Muss also künftig nach einem Turnier darauf warten, was der Clubrechner ausspuckt. Ich selbst weiß vorher nicht mehr sicher, ob ich mich verbessert oder verschlechtert habe. Ich denke, mit dem neuen System wird bei den Leuten, die ihr Handicap verbessern wollen, die Lust auf Turniere geschmälert. Und nebenbei: Verstehe ich das richtig, dass jemand, der mit 60 Jahren Handicap 10 erspielt hat und nunmehr 15 Jahre keine Ergebnisse mehr erspielt hat, künftig im Alter von 75 ein HC von 8 haben wird? Wäre schon verrückt.

    • Es ist tatsächlich nicht mehr so einfach, nach dem Turnier selbst das Handicap direkt auszurechnen. Bei der Umrechnung werden nur die letzten 4 Jahre betrachtet. Gab es in dieser Zeit keine Turniere, dann wird quasi das bisherige Handicap 1:1 übernommen.

  9. Danke für die Info: An anderer Stelle habe ich bzgl. 9-Loch Turniere eine andere Information gelesen, nämlich dass immer zwei 9 Loch Turnier zu einer 18 Loch Runde addiert werden und keine Hochrechnung eines einzelnen 9-Loch eErgebnisses erfolgt.

  10. Hallo Jürgen,
    toller Artikel inkl. verständlicher Erklärung.
    Ich habe kein Google-Konto und kann mir deine Excel Tabelle nur ansehen, sie aber leider nicht nutzen/bearbeiten bzw. herunterladen.
    Kannst Du sie mir bitte per email zusenden?
    Vielen Dank.

  11. Hallo, toller Blog hier bzgl. WHI – eine Frage bzgl. der neuen „registrierten Privatrunde“ RPR – kann es sein, dass dies in Deutschland nur deswegen im Clubsekretariat vorher angemeldet werden muss, da diese mit einer Gebühr belegt sind? So ist’s jedenfalls in meinem Club. Eine EDS Runde kostet €10,- „Verwaltungsgebühr“ pro Spieler.
    Man könnte das ganze doch auch bequem per App machen, mittlerweile gibt’s doch vom DGV zertifizierte Apps für diesen Zweck, dass man dann auch bei Turnieren seine Score-Karte Digital abgibt. Dachte jedenfalls, dass die deswegen ‚erfunden‘ wurden.

    • Da kann ich nur zustimmen. Theoretisch müsste dies mittlerweile komplett online möglich sein. Ich hatte auch gehofft, dass man es wie in USA üblich handhabt und nach der Runde einfach sein Ergebnis abgibt. In Deutschland muß aber immer alles formalistisch ablaufen.

  12. Vielen Dank für die gut nachvollziehbaren Erläuterungen und Beispiele.
    Eine Frage bliebt mir noch: Wie entsteht bei 9-Loch-Runden das CR?
    Bei uns z.B. haben die Löcher 1-9 ein Par von 37, die Löcher 10-18 ein Par von 33.
    Ich gehe davon aus, dass der Sloop-Wert beliebt.

    • Ich hoffe, dass ich jetzt nichts falsches schreibe. Dadurch, dass quasi jede Runde – also auch eine 9 Lochrunde – ein eigenes Rating hat, dürfte dies keine Rolle spielen. Es wird dann der Slope für diese 9 Löcher genutzt. Bei den zweiten 9 Löchern gibt es dann ggf. einen anderen Slope. Bei der Wertung für die virtuellen 18 Loch (also bspw. 2mal die ersten 9) bleibt der Slope gleich. In der Praxis gibt es ja durchaus 18-Loch-Turniere, die zweimal auf den gleichen 9 Löchern gespielt werden (z.B. bei Platzpflege). Dann ist der Slope dieser 18 Loch-Runde identisch mit dem Slope der entsprechenden 9-Loch Runde.

  13. Folgendes ist mir bei der Berechnung des Scoredifferential bei 9 Loch aufgefallen:
    ScoreDiff = (gewertetes Brutto – Course Rating – (0,5 * Course Rating Korrektur) * 113 / Slope Rating
    Das CourseRating wird immer nur für die 9 gespielten Löcher ausgegeben.
    Da das gewertete Brutto Ergebnis für 18 Loch angegeben ist muss das angegebene 9Loch CourseRating mit 2 multipliziert werden. Die CourseRatingKorrektur müsste eigentlich nicht halbiert werden, da dies ja auch auf 18 Löcher berechnet ist und das gewertete Bruttoergebnis auch 18 Löcher beinhaltet. Bin gespannt auf die Erklärung. Vielen Dank

    • Ich habe es jetzt noch nicht direkt geprüft aber ich denke, dass die Formel richtig sein müsste. Der Korrekturfaktor dürfte ja allgemein für 18 Löcher definiert sein. Daher muss er bei 9-Loch natürlich halbiert werden.

      Grundsätzlich kann man aber feststellen, dass dieser Wert bei der manuellen Berechnung sowieso vernachlässigt werden kann, da er ausschließlich durch die Clubsoftware ermittelt wird.

  14. Seit 2021 spielt doch das Netto-Ergebniss keinedirekte Rolle mehr, sondern nur das gewertete Brutto. Gibt es Deine super Excel-Tabelle dahingehend bereits angepasst?

    • Eigentlich muß die Tabelle nicht zwingend angepasst werden. Meines Wissens werden in den aktuellen Ergebnislisten immer noch die Nettopunkte nach Stableford mit angegeben, so dass man diese weiterhin auch in meiner Tabelle verwenden kann.

      Die andere Variante besteht darin, dass man sein gewertetes Brutto einfach in die entsprechende Spalte hinein schreibt. Damit würde man die Formel überschreiben, die aus dem Nettoergebnis das gew. Brutto berechnet. In diesem Fall sollte man dann aber in die Spalte, in der Spalte „Stableford“ dann immer einen Wert eintragen. Welcher ist eigentlich egal, nur nicht 0.

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