Golfplatz Westcliffs – das neue Highlight im Golfresort Óbidos

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Nachdem ich im letzten Artikel nur kurz von den Golfplätzen Royal Òbidos und Praia d’el Rey berichtet habe, gibt es nun, wie versprochen, einen etwas ausführlicheren Bericht von unseren beiden Runden auf dem Golfplatz Westcliffs. Als wir im März 2016 im Golfresort Óbidos unseren Golfurlaub verbracht haben, da konnte man nur die Bautätigkeiten sehen und von einigen Flightpartnern hatten wir gehört, dass ein neuer Golfplatz gebaut werden soll. Bespielbar ist der Platz seit Juni 2017. Für diese kurze Zeit ist der Platz allerdings schon in einem grandiosem Zustand. Sowohl Fairways als auch Grüns waren in einem Top-Zustand.

Der Golfplatz Westcliffs wird von Praia d’el Rey betrieben auch wenn der Platz eigentlich neben dem Golfplatz Royal Óbidos liegt und damit ein gutes Stück vom Praia d’el Rei Golfplatz und Hotel entfernt. Bautätigkeiten gibt es hier auch noch weiterhin. Aktuell werden die ersten Unterkünfte erstellt, die aus Westcliffs ein komplettes Golfresort machen sollen. Mit 3 bzw. 4 Top-Golfplätzen könnte sich diese Gegend als Geheimtipp entwickeln. Der Golfplatz Bom Sucesso, den wir in diesem Jahr nicht gespielt haben, kommt zwar nicht an die Qualität der anderen Plätze heran, bietet dafür aber eine interessante alternative zu den drei übrigen Plätzen.

Fährt man zum Golfplatz Westcliffs, fällt einem zunächst das riesige Clubhaus auf. Ein modernes Gebäude mit einem riesigen Restaurant- und Bar-Bereich. Auf der Seite des Clubhauses liegen die zweiten 9 Bahnen von Westcliffs und man kann hier auch einen netten Blick aufs Meer geniessen. Zu Tee 1 gelangt man über eine kleine Unterführung, die unterhalb der Strasse entlang führt.

Kleiner Tipp am Rande. Die Strasse zum Golfplatz sollte man einmal bis zum Ende durchfahren. Dort gelangt man dann an einen Parkplatz, der wohl für die Strandbesucher gedacht ist. Hier gibt es eine tolle kleine Bucht. Als wir im Mai dort waren, war der Steg bzw. die Treppe dorthin aber noch gesperrt. Im Sommer könnte hier einiges los sein.

An Tee 1 angelangt erwartete uns ein freundlicher Marshal. Bahn 1 sah noch nicht so spektakulär aus, was aber auch daran lag, dass wir das Grün noch nicht richtig sehen konnten. Der Flight vor uns hatte von weiß abgeschlagen, was uns schon ein wenig gewundert hat. Wobei „weiß“ eigentlich falsch ist, da die Tees auf dem Platz überhaupt keine Farben haben. Hier haben die Tee-Markierungen, wie auch auf den anderen Plätzen, immer die ersten beiden Ziffern, die der gerundeten Länge des Platzes entsprechen. Von Gelb hat der Platz eine Länge von 5564, so dass auf den Tees eine 56 zu finden war. Die Länge von Weiß beträgt 5935 Meter und von Schwarz ist der Platz 6382 Meter lang. Für die Damen gibt es dann Blau (5019 Meter) und Rot (4533 Meter).

Wie üblich haben wir es dann vorgezogen, von Gelb und Rot zu spielen. Nachdem uns Männern dann das erste Loch allerdings sehr kurz vorkam, wir die Gesamtlänge nochmals geprüft hatten und wir an der Bahn 2 schon warten mussten, haben wir uns kurzentschlossen für die weißen Markierungen entschieden. Das dies nicht unbedingt die beste Entscheidung war sollten wir schon auf Bahn 4 schmerzlich erkennen.

Wie bereits erwähnt, wird man auf Bahn 1 noch vorsichtig an die Herausforderungen des Platzes heran geführt. Gefährlich sind hier eigentlich nur die riesigen Bunkerlandschaften auf der rechten Seite. Das leicht erhöhte Grün, welches ordentlich onduliert war und eine durchaus ansprechende Geschwindigkeit bot, zeigte dann aber schon, was auf einen zukommt.

Bahn 2, ein Par 3, verschärft das Spiel dann direkt ein wenig. Hier spielt man von einem deutlich erhöhten Abschlag auf ein recht schmales Grün. Verfehlen sollte man dieses Grün möglichst nicht, da rundherum nicht viel Platz für Fehlschläge war und die Bälle meist irgendeinen Hang hinunter rollen. Zusätzlich mußte man den Wind noch bei der Schlägerwahl berücksichtigen, was auf der ersten Runde nicht wirklich optimal ist.

Hat man die Bahn 2 erfolgreich hinter sich gelassen, dann kommt man auf Bahn 3 gleich an die nächste Herausforderung. Gerades Spiel hilft hier deutlich. Auf der rechten Seite gab es erst wieder riesige Bunkerlandschaften und knapp daneben dann noch ein Wasserhindernis, welches einen bis zum Grün begleitet. Auf der linken Seite sind einige Dünen zu finden, die man auch möglichst meiden sollte. Richtig spannend wird dann aber der Schlag ins Grün. Je nach Entfernung kann man dieses nicht mal richtig einsehen und es wird links wieder von ein paar Dünen und rechts von Wasser geschützt.

Nach einem kleineren Marsch durch die Dünenlandschaft gelangt man dann von Grün 3 zu Abschlag 4. Wie bereits erwähnt, war dies das Loch, welches unsere Entscheidung für die weißen Abschläge erstmals in Frage stellte. Kurz zuvor hatte ich mit meinem Bruder noch darüber gesprochen, dass die Bahnen doch gar nicht so lang sind. Auf Abschlag 4 angekommen stellte sich aber schnell die Frage, wie man denn überhaupt auf das Fairway gelangen sollte. Aus der Erinnerung heraus würde ich mal annehmen, dass man mindesten 180 Meter carry schlagen sollte, um eine kleine Möglichkeit zu haben, das Fairway zu erreichen. Das Problem war nur, dass ein verdammt hoher und breiter Bunker quasi den Weg auf das Fairway versperrte. Zu kurz durfte man auch nicht sein, denn dann lag man in einem Feld voller Büsche in denen man den Ball nur mit Glück findet und meist nicht heraus spielen kann.

Die Schwierigkeiten des Platzes nahmen auch auf den nächsten Löchern ab. Auf Bahn 5, einem Par 3, sollte man das Grün möglichst auch nicht verfehlen. Entweder lag man dann unterhalb des Grüns in irgendeinem Bunker oder in einem Hang unterhalb des Grüns.

Ganz grausam ist auch die Bahn 7. Der Abschlag ist noch nicht die eigentliche Herausforderung, wenn man sich von den wildbewachsenen Hügeln auf der rechte Seite fern hält. Kompliziert wird der zweite Schlag, mit dem wir alle auf beiden Runden massive Probleme hatten. Über das gesamte Fairway lag ein riesiges Rough-Feld, welches als Wasser gekennzeichnet war, soweit ich mich erinnere. Dieser Bereich war so gut positioniert, dass man eigentlich besser vorlegen sollte. Dann wird man aber das deutlich höher gelegene Grün nicht wirklich mit dem dritten Schlag erreichen.

Eines der interessantesten Bahnen ist dann die Neun. Auch dies war wieder eine Bahn, bei der wir uns gefragt haben, wo wir den Abschlag platzieren sollten. Auf der linke Seite gab es wieder ein Wasserhindernis, welches die komplette Bahn bis zum Grün begleitet. Zwischen Fairway und Wasser lagen dann auch wieder ausreichend Bunker. Die rechte Seite wurde wieder von hohen Dünen begrenzt, so dass die Landezone verdammt schmal war.  Bei einem guten Abschlag war der Schlag ins Grün eigentlich nicht mehr so kritisch, da die Bahn ein deutliches Dogleg hatte und die Entfernung damit angenehm verkürzte. Ein Par zu spielen ist auf dem Grün dann allerdings eine ziemliche Herausforderung. In der Regel wird man sich wahrscheinlich auf diesem heftig ondulierten und mit starken Gefällen versehene Grün über einen Drei-Putt freuen.

Zur Bahn 10 ging es dann wieder unterhalb der Straße entlang. Bei diesem Loch spielt man sehr schön aufs Meer zu. Bis auf die üblichen Schwierigkeiten des Platzes (Grüns, ondulierte Fairways, Rough und Bunker) ist die Bahn eher unkritisch. Beim nächsten Loch sollte man den Abschlag nicht zu weit links spielen, damit eine Chance hat, das Grün anzuspielen, welches sich zwischen riesigen Dünenlandschaften versteckt. Das nächste Par 3 ist dann wieder einigermaßen erträglich. Die Bahn 13 scheint überhaupt nicht zu enden, da sie nicht nur recht lang ist, sondern auch stetig bergauf führt. Jede Menge Bunker sind hier auch wieder im Weg und wenn man diese nicht trifft, landet man wieder in üblem Rough.

Auf Bahn 14 kommt dann einer der schönsten Abschläge des Platzes, was die Aussicht auf das Meer betrifft. Die Bahn selbst hat es wieder in sich. Sollte man das Fairway getroffen haben, wird man sich Fragen, wo das Grün liegt. Die Sicht darauf wird nämlich durch einen Biotopbereich mit einem Hügel darin versperrt. Hier hilft nur eine hohe Annäherung um sicher auf das Grün zu gelangen.

Im Anschluß daran kommt dann einer der längsten Wege zwischen den Bahnen, der auch noch ein ganzes Stück bergauf führt. Grundsätzlich ist der Platz einigermaßen gut zu Fuß zu bewältigen. Zwischendurch gibt es aber immer mal wieder ein paar längere Wege zwischen den Bahnen. Da der Platz darüber hinaus auch noch recht hügelig ist, sollte man sich überlegen, ein Cart zu nutzen. Auf der zweiten Runde hatten wir das eigentlich geplant, aber nicht damit gerechnet, dass alle ausgebucht sind. Unsere Damen haben sich dann aber zur Vereinfachung einen (teuren) Elektro-Trolley geliehen.

Das spektakulärste Par 3 ist dann die 16. Die Fahne muß schon an der richtigen Stelle stehen, damit man  das Grün vom weißen Abschlag aus wenigstens erahnen kann. Zwischen Abschlag und Grün liegen wieder diverse Dünen, die einem die Sicht auf das Grün verwehren und die man möglichst vermeiden sollte. Viel Fehlertoleranz verzeiht das Grün selbst dann auch nicht.

Bahn 17 fordert einen dann wieder mit allen Schlägen. Es fängt schon damit an, wie man seinen – möglichst langen – Abschlag am besten positioniert. In der Regel hat man beim zweiten Schlag keine direkte Sicht auf das Grün auch wenn dieses deutlich unterhalb des Abschlagsplateau liegt. Wieder versperren hohe Dünen die Sicht.

Schließlich raubt einem dann die Bahn 18 den letzten Nerv. Eigentlich ein Par 4, welches von den weißen Abschlägen wahrscheinlich aber nur von echten Longhittern bezwungen werden kann. Neben einem riesigen Wasserhindernis, welches auch das Grün sehr gut schützt, diverser Bunker hat man hier zusätzlich anscheinend immer Gegenwind.

Trotz aller – manchmal scheinbar unlösbarer – Herausforderungen hat die Runde auf dem Golfplatz Westcliffs riesigen Spaß gemacht. Nach der ersten Runde konnten wir es kaum erwarten, die zweite Runde auf dem Platz zu spielen. Der Platz gehört für mich auf jeden Fall in meine Top-Liste. Ein Platz, bei dem einem wahrscheinlich jedes Loch in Erinnerung bleibt und den man einige Male spielen muß, bis man ihn besser kennen lernt. Für mich ist der Platz auf jeden Fall die neue Nummer 1 in der Gegend. Er bietet ein tolles Design mit viel Anlehnungen an Links-Plätze, einen ausgezeichneten Zustand für die kurze Zeit und immer wieder tolle Ausblicke.

Unsere Damen haben den Golfplatz Westcliffs auf der zweiten Runde dann auch von den längeren Abschlägen gespielt und mein Bruder und ich haben natürlich nicht aus der ersten Runde gelernt und wollten dann auch nicht von Gelb spielen. Dabei wird der Platz dann sicherlich an ein paar Löchern etwas entschärft. Wer also etwas mehr Erfolgserlebnisse braucht, sollte sich ruhig erst einmal mit den kürzeren Abschlägen begnügen. Es gibt dann immer noch ausreichend Herausforderungen, die zu bewältigen sind.

 
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