Nachdem der letzte Artikel zu den Golfregeln bereits schon wieder 2 Wochen zurück liegt, möchte ich heute mal wieder ein paar Tipps los werden. Für das heutige Regelthema habe ich mir wieder eine Regel ausgesucht, bei der man immer wieder mal lustige Dinge erleben kann. Eigentlich sollte man denken, dass das Thema „Ausgrenze“ nicht so kompliziert sein kann. Ist es auch nicht, aber trotzdem haben sich bei dem ein oder anderen Spieler merkwürdige Dinge manifestiert.
Was ist eine Ausgrenze
Die Ausgrenze eines Platzes wird in der Regel durch weiße Pfähle oder eine weiße Linie gekennzeichnet. Meist gelten auch Zäune und Straßen an der Platzgrenze als „Aus“. Man sollte sich immer auf der Scorekarte oder einem entsprechenden Aushang informieren, welche Markierungen die Spielleitung auf einem Platz als Ausgrenze nutzen. Wichtig ist hierbei, dass die Ausgrenze immer an der Linie beginnt, die zum Platz hin liegt. Bei Pfählen ist also der Beginn der Ausgrenze die innere Verbindung zwischen den Pfählen. Eine Linie, die als Ausgrenze dient, ist selbst auch schon Aus.
Wann ist ein Ball im Aus
Eine der häufigsten Fragen, die man im Turnier bzgl. einer Ausgrenze gestellt bekommt ist die Frage, ob der Ball tatsächlich aus ist. Diese wird immer dann gestellt, wenn der Ball die Ausgrenze scheinbar nur knapp verfehlt hat. Bei einem Zaun, einem Weg oder ähnlichen Ausbegrenzungen, ist diese Frage meist einfach zu beantworten. Wird die Ausgrenze aber durch weiße Pfähle gekennzeichnet, dann kann es schon mal etwas schwieriger werden.
Nach den Golfregeln ist ein Ball im Aus, wenn er vollständig im Aus liegt. „Berührt“ der Ball also noch einen Teil des Platzes innerhalb der Ausgrenze, so ist der Ball nicht im Aus. Hier gibt es häufig eine etwas „lockere“ Auslegung der Regel. So erlebe ich immer wieder, dass z.B. bei einer Kennzeichnung mit Pfählen der Ball nicht als „Aus“ gewertet wird, wenn dieser quasi auf der Linie zwischen den Pfählen liegt.
Klar, es ist nicht immer einfach zu ermitteln. Aber man glaubt gar nicht, wie schief man gucken kann, wenn es darum geht, ob ein Ball im Aus ist. Man kann in den meisten Fällen davon ausgehen, dass ein Ball, der scheinbar genau auf der Linie der Pfosten liegt, im Aus ist (siehe Erklärung Aus im vorigen Abschnitt).
Eine weitere Frage, die immer wieder mal gestellt wird ist folgende. Ist ein Ball aus, der die Ausgrenze vollständig überschritten hat und dann aber in einer Kurve wieder zurück auf den Platz kommt?
Nein, dieser Ball ist natürlich nicht im Aus. Die Feststellung, ob ein Ball im Aus ist, wird erst getroffen, wenn der Ball zur Ruhe gekommen ist.
Zum Schluss kommt noch eine dritte Möglichkeit in Frage. Was ist mit einem Ball, der eine Ausgrenze überquert und auf einer anderen Bahn des Platzes zum Liegen kommt.
Bei dieser Frage kommt es darauf an, wie die Platzregeln definiert wurden. In der Regel wird dort vermerkt sein, dass auch die Bahnen jenseits einer Ausgrenze aus sind.
Wird dies versäumt – z.B. bei einer Straße, die einen Platz trennt und als Ausgrenze definiert wurde – dann ist der Ball streng genommen nicht im Aus, auch wenn dies eigentlich gemeint war.
Bei unserem Platz haben wir solche Grenzen an mehreren Stellen. Man kann dann immer schön beobachten, welche Spieler sich die Platzregeln angesehen haben und welche Spieler einfach denken – der Ball liegt doch auf dem Platz.
Wie ist zu verfahren, wenn der Ball im Aus ist
Ist ein Ball im Aus, so darf man sich einen Strafschlag hinzurechnen und muss den neuen Ball von der Stelle spielen, von der der ursprüngliche Ball gespielt wurde. Es sei denn, man hat einen provisorischen Ball gespielt. Dann kann man diesen direkt weiter spielen.
Man mag es kaum glauben, aber es gibt doch immer noch Zeitgenossen die den Ball lieber von der Stelle spielen, an der er ins Aus gegangen ist. Sie rechnen sich zwar noch brav einen Strafschlag hinzu, wollen aber den Längenverlust nicht hin nehmen.
Wie auch immer dieser Irrglaube entstanden ist. Bei einem Ball im Aus bekomme ich als Strafe einen zusätzlichen Schlag und verliere auch die Länge!
Ausgrenzen sind keine Hemnisse
Befindet sich ein Ball noch nicht im Aus aber in der Nähe der Ausgrenze, kommt meist noch ein weiteres Problem auf den Spieler zu. Er wird durch durch die Ausgrenze evtl behindert.
Der Spieler darf zwar bei seinem Schlag außerhalb des Platzes stehen, aber er darf die Markierungen der Ausgrenze hierzu nicht entfernen.
Man darf also nicht einen dieser weißen Pfähle heraus ziehen oder sich den Zaun von einem Mitspieler wegdrücken lassen. Ausgrenzen sind keine Hemnisse!
Man muss also damit leben, dass man durch die Ausmarkierung behindert wird.