Der CSA bei einem Turnier ist seit seiner Einführung immer wieder heiß diskutiert worden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass damit in erster Linie negative Erfahrungen verbunden sind.
Auch bei Turnieren auf unserem Heimatplatz kam es in der Vergangenheit häufiger zu „-1“ Wertungen, als es vielen Spieler recht war. Dabei sollte der CSA eigentlich in erster Linie besondere Spielbedingungen ausgleichen.
Sind die Bedingungen besonders gut, der Platz in einem ausgezeichneten Pflegezustand so ging man davon aus, dass die Ergebnisse überdurchschnittlich gut sind. Schlechte Spielbedingungen sorgen regelmäßig für schlechte Ergebnisse. So jedenfalls scheint der Ansatz für den CSA ursprünglich diskutiert worden zu sein.
Nun wurden wieder ein paar Neuerungen beim CSA eingeführt. Geänderte Formeln sollen u.a. für noch mehr Gerechtigkeit bei der Berechnung sorgen. Der DGV verspricht sich damit, dass nur noch max. 20% der Turniere einer Anpassung unterliegen.
Vereinfacht ausgedrückt wird ermittelt, wie viele Spieler ein Ergebnis in der Pufferzone erspielt haben und das Ergebnis wird ins Verhältnis gesetzt zu einem Durchschnittswert, der für normale Spielbedingungen erwartet wird. Das Ergebnis aus dieser Berechnung definiert dann, ob eine Anpassung für das Turnier vorgenommen werden muss.
Das hört sich zunächst gut an, warten wir mal ab, wie dies in der Praxis genau aussieht. Eine weitere Änderung betrifft den Namen. Aus dem CSA wird nun der CBA (Computed-Buffer-Adjustment).
Aber was ändert sich denn nun ab 2012 genau. Nach außen hin eigentlich gar nicht so viel. Statt der Anpassung der erspielten Stableford-Punkte (CSA) wird nun die Pufferzone (CBA) angepasst.
Bisher war es so, dass ein CSA dafür gesorgt hat, dass die erspielten Stableford-Punkte angepasst wurden. Bei einem CSA von -1 wurde ein Punkt abgezogen und bei einem CSA von +3 bekam man drei Punkte „geschenkt“.
Mit der neuen Regelung bleiben die erspielten Punkte vor und nach dem CSA bzw. CBA nun gleich. Hat man 37 Punkte gespielt, dann bleiben einem auch nach einer Anpassung 37 Punkte.
Mit der neuen Regelung, die ab der Saison 2012 gilt, wird nun der Pufferbereich für die jeweiligen Handicapklassen verschoben.
Würde nach dem bisherigen Modell ein CSA von -1 ermittelt, dann wird der Pufferbereich um einen Schlag nach oben geschoben. Bei einem CSA von +3 wird der Pufferbereich um drei Schläge nach unten verschoben.
Hat man einen Pufferbereich von 33-36 Punkten (Vorgaben-Klasse 3) dann lautet dieser – nach alter Regelung – bei einem CSA/CBA von -1 nun 34-37 und bei einem CSA/CBA von +3 ergibt sich ein Puffer von 30-33 Punkten.
Wie man sieht, ändert sich eigentlich für die Spieler nicht wirklich etwas. Hatte man im alten System 37 Punkte gespielt und sich damit um einen Schlag verbessert, wurden bei einem CSA von -1 aus den 37 Punkten 36 Punkte. Es gab also keine Handicapverbesserung.
Im neuen System würde der Puffer nun bei -1 auf 37 Punkte erhöht. Auch im neuen System gibt es also keine Handicap-Verbesserung. In den neuen Turnierauswertungen muss man also nicht mehr die gespielten und die gewerteten Ergebnisse betrachten, sondern die Pufferzone.
Als Grundregel sollte man sich immer vor Augen führen, dass die erspielten Punkte, die außerhalb der Pufferzone liegen zu einer Handicapanpassung führen. Spielergebnisse, die also unterhalb der Pufferzone nach Anwendung des CBA liegen, bedeuten eine Handicap-Verschlechterung.
Spielergebnisse die oberhalb der Pufferzone liegen, führen zu entsprechenden Unterspielungen. Eine Außnahme gibt es auch weiterhin. Wird ein CBA von -4RO (Reduction Only / nur Unterspielungen) ermittelt, dann wird die Pufferzone auch um vier Punkte verschoben. In diesem Fall werden aber nur die Unterspielungen – also die Ergebnisse, die oberhalb der Pufferzone liegen – für die Handicapanpassung gewertet.
Bleibt nur zu hoffen, dass die neue Formel das erhoffte Ergebnis bringt. Bei 9-Loch Turnieren gibt es übrigens keine Verschiebung des Puffers. Hier erfolgt also keine CBA Berechnung.
Ob eine Änderung von einer Anpassung der gespielten Punkte hin zur Verschiebung der Pufferzone wirklich notwendig war, möchte ich persönlich bezweifeln. Meiner Meinung nach führt das zunächst wieder zu mehr Verwirrung, als es den Spielern hilft.
CBA, CSA, etc. – alle diese Regeln dienen doch nur dazu, den Verbänden eine Existenzberechtigung zu geben. Würde man für den privaten Golfer die Golfplätze so gestalten, dass auch ein normaler Golfspieler das Grün „in regulation“ erreichen kann, so könnte man auf die diversen Anpassungen ganz verzichten. Jeder würde seine Schläge zählen und fertig.
Dieser ganze Regeln u.d der Versuch alles anzugleichen ist einer der Gründe warum Golf so wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfährt. Da blickt doch kein Schwein durch und selbst bei denen die sollten – klappt es nicht.
Spielt Zählspiel, da ist eine 85 eine 85 und wenn ich nicht besser war, dann habe Ich eben scheiße gespielt. Und das egal ob die anderen auch schlecht waren.
Demnächst muss ein Anwalt die Ergebnisse noch ratifizieren….
Bis denne
rebel
Da muss ich meinen Vorrednern vollkommen Recht geben! Allerdings hoffe ich doch, dass es wenigstens auf dem Platz nicht zu einer juristischen Auseinandersetzung kommt 🙂