Golf Mitgliedschaften – Fern- oder Gastmitgliedschaften

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DGV Ausweis

In dem heutigen Beitrag zu Golfmitgliedschaften möchte ich auf die sogenannten Fern- oder Gastmitgliedschaften eingehen. Beiden Mitgliedschaftsmodellen liegt im Prinzip ein ähnliches Konzept zu Grunde. Ziel ist es, günstige Mitgliedschaften anzubieten, die gleichzeitig mehr Flexibilität bieten.

Der Unterschied von Gast- und Fernmitgliedschaften liegt im Grundsatz bei zwei Kriterien. Fernmitgliedschaften erfordern, dass der Wohnort des Mitglieds in der Regel in einer bestimmten Entfernung zum Golfclub liegt. Fernmitglieder haben dafür manchmal ein Spielrecht auf der entsprechenden Anlage.

Bei Gastmitgliedschaften gibt es meist keine Entfernungsregelungen. Dafür haben diese Mitglieder dann aber auch kein Spielrecht auf der Golfanlage.

Mittlerweile verschwimmen die Begrifflichkeiten aber. Einige Anbieter verwenden Fern- und Gastmitgliedschaften als synonyme Begriffe. Andere Anbieter verwende diese Begrifflichkeiten gar nicht mehr und sprechen nur von Golfmitgliedschaften.

Daher ist es besonders wichtig, dass man sich die Angebote und deren Leistungen genau anschaut und auch hinterfragt. Nicht bei jedem Angebot im Internet ist eindeutig zu erkennen, welche Leistungen man für den Beitrag tatsächlich bekommt.

Die Anbieter von Fern- und Gastmitgliedschaften

Die eigentlichen Anbieter von Golf Gast- oder Fernmitgliedschaften sind streng genommen die Golfclubs. Denn nur wer Mitglied im DGV ist, hat das Recht die DGV-Ausweise auszugeben und Handicaps zu verwalten.

DGV Ausweis

Es gibt auch einige Golfclubs, die selbst ihre Fernmitgliedschaften vermarkten. Hierdurch versuchen diese Clubs zusätzliche Einnahmen mit den verfügbaren DGV-Ausweise zu erzielen.

Zum Verständnis, warum es überhaupt zu einem so großem Markt an Fernmitgliedschaften gekommen ist, dient vielleicht folgender Hinweis.

Jedes DGV Mitglied – also quasi jeder Golfclub oder Betreiberanlage – bekommt vom DGV für je 9 Löcher auf seiner Golfanlage 700 DGV-Ausweise. Ein Club mit einer 18-Lochanlage kann also 1.400 Ausweise ausgeben.

Selten gelingt es den Golfclubs jedoch dieses Kontingent mit regulären „Vollmitgliedschaften“ auszunutzen. Oft ist es auch nicht gewünscht, so viele Mitglieder aufzunehmen. Was liegt da also näher, als die Restkontingente auf anderem Wege zu vermarkten.

Waren Fernmitgliedschaften in der Anfangszeit noch sehr verpönt, hat sich mittlerweile ein ziemlicher großer Markt entwickelt.

Hierzu haben auch die zahlreichen Vermittler beigetragen. Bei den meisten Angeboten im Internet handelt es sich nämlich um Vermittler, die Kooperationen mit den Golfanlagen eingehen und deren DGV-Karten vermarkten.

Die Angebotsvarianten

Wie oben bereits erwähnt, ist bei den zahlreichen Angeboten von Fern- und Gastmitgliedschaften nicht mehr eindeutig erkennbar, welche Regeln bei den jeweiligen Angebotsmodellen gelten.

So werden teilweise Fernmitgliedschaften angeboten, bei denen keine Spielberechtigungen auf den entsprechenden Anlagen enthalten sind. Dafür gibt es Fernmitgliedschaften, bei denen man zum Teil sogar einen Wunschclub wählen kann.

Wieder andere Angebote werben damit, dass  man eine volle Spielberechtigung auf der Heimatanlage erhält. Hier gibt es evtl. sogar die Möglichkeit einen Ausweis mit silberner oder sogar goldener Kennzeichnung zu erhalten (siehe auch meinen Artikel zur DGV Ausweiskennzeichnung).

Grundsätzlich wäre es möglich, auch als Fernmitglied einen Ausweis mit goldenem Hologramm zu bekommen. Hierzu müsste man volles Spielrecht auf der Anlage haben (gekennzeichnet mit „vS“) und der Club dürfte nur maximal 10% seiner Gesamtmitglieder als Fernmitglieder führen (gekennzeichnet mit „R“). Fernmitglieder sind entsprechend der DGV-Regelung Mitglieder, die weiter als 100km vom Club wohnen.

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Die wenigsten Vermittler bieten aber aktuell entsprechend gekennzeichnete Ausweise an. Was meiner Meinung in erster Linie daran liegt, dass bei vielen Fernmitgliedschaften mittlerweile kein volles Spielrecht mehr angeboten wird.

Ein möglicher Hinweis auf einen erweiterten Leistungsumfang bietet natürlich der Preis. Aktuell scheinen sich die Preise der Anbieter in der Region um die 200,-€ einzupendeln. Die Anbieter, die auch volles Spielrecht anbieten, liegen im Schnitt um ca. 100,-€ bis 150,-€ höher.

Bei Preisvergleichen sollte man unbedingt aber auch darauf achten, ob die Verbandsgebühren schon enthalten sind. Diese betragen in der Regel um die 35,-€ und sind bei einzelnen Angeboten nicht immer sofort ersichtlich.

Da die Anbieter mittlerweile scheinbar eine untere Grenze erreicht haben, sind einige Vermittler dazu übergegangen, zusätzliche Goodies anzubieten. Oft werden nun Greenfee-Gutscheine oder andere Greenfee-Vergünstigungen im ersten Jahr mit angeboten. Weitere Mengenrabatte kann man erzielen, wenn man sich als Gruppe anmeldet.

Tipps zur Auswahl der richtigen Angebote

Bei den zahlreichen Angeboten wird es natürlich immer schwerer, das beste Angebot heraus zu suchen. Neben dem Preis sollte man meiner Meinung nach auf folgende Dinge achten:

  • Spielrecht auf dem Heimatplatz?
    Auch wenn die Plätze bei Fernmitgliedschaften in der Regel um die 200km entfernt sind, kann eine Spielberechtigung von Vorteil sein, wenn man evtl. Wochenenden oder Urlaube in der Nähe dieser Plätze verbringen möchte. Schon ab zwei Wochenend Greenfees kann sich der Preisunterschied zu den günstigsten Angeboten lohnen.
    In diesem Fall macht es evtl. auch Sinn, sich Angebote heraus zu suchen, bei denen man sich den Golfplatz aussuchen kann.
  • Gibt es Ausweise mit Kennzeichnung?
    Dies dürfte für diejenigen interessant sein, die in der Nähe ihre Wohnortes Golfplätze haben, die vergünstigte Greenfees bei entsprechender Ausweiskennzeichnung anbieten. Meist gibt es Vergünstigungen von 10,-€ bis 15,-€ pro Runde. Hier kann man sich schnell ausrechnen, wie oft man im Jahr spielen müsste, um evtl. höhere Kosten bei der Mitgliedschaft zu kompensieren.
  • Werden zusätzliche Vergünstigungen angeboten?
    Wie schon erwähnt werden oft zusätzliche Greenfee-Gutscheine angeboten. Dies ist aber nur dann interessant, wenn man die entsprechenden Plätze auch bespielt. Weiterhin sollte man prüfen, ob es sich nur um Angebote für das erste Jahr handelt oder ob die Zusatzleistungen in jedem Jahr der Mitgliedschaft angeboten werden.

Die Tipps helfen vielleicht ein wenig bei der Auswahl. Andererseits sind die Preisunterschiede in der Regel nicht  sehr groß. Als Einstieg in den Golfsport sind Fernmitgliedschaften sicherlich eine interessante Mitgliedschaft.

Man sollte aber in jedem Fall nach einem Jahr nachrechnen, ob sich die Fernmitgliedschaft tatsächlich gelohnt hat. Je mehr Runden man im Jahr spielt, desto eher lohnt sich eine „reguläre“ Mitgliedschaft direkt in einem Golfclub. Wie in dem entsprechenden Artikel bereits angedeutet, bieten viele Clubs mittlerweile auch interessante Einstiegsangebote an, so dass man immer wieder den Nutzen einer Fernmitgliedschaft verifizieren sollte.

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