Solheim Cup 2015 – Ein besonderes Erlebnis

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Den Solheim Cup 2015 auf dem Golfplatz St. Leon Rot haben wir an zwei Tagen live miterleben dürfen. Obwohl wir bereits schon sehr lange geplant hatten, zum Solheim Cup zu fahren, haben wir erst eine Woche ein Hotelzimmer gebucht. Glücklicherweise haben wir in unmittelbarer Nähe in Schwetzingen noch ein günstiges Zimmer ergattern können. Die ursprüngliche Idee, in Heidelberg zu übernachten und die schöne Altstadt zu besuchen, mussten wir sehr schnell beiseite legen.

Matchplay Tag 2

Angereist waren wir bereits am Freitag Abend, so dass wir am Samstag schon vor 8:00 Uhr auf dem Gelände sein konnten. Da sich die Startzeiten jedoch auf Grund der nicht abgeschlossenen ersten Runde vom Freitag etwas verschoben haben, hatten wir Zeit genug, uns ein wenig zu orientieren. Bereits bei der Anreise zeigte sich die hervorragende Organisation der gesamten Veranstaltung. Auf Grund der Wetterbedingungen konnten die geplanten Parkplätze am Golfplatz nicht genutzt werden. Kurzer Hand wurden Ausweichparkplätze und entsprechende Shuttlebusse organisiert.

Sandra GalAuch die Kontrollen und der Einlass zum Gelände lief relativ reibungslos, obwohl die (sehr oberflächliche) Kontrolle natürlich schon ein wenig Zeit in Anspruch nahm. Meine Kamera hatte ich direkt zu Hause gelassen und nur mein Smartphone genutzt, da es eigentlich verboten war, Kameras mitzubringen. Jedoch zeigte sich, dass nicht alle das Verbot „kannten“ und anscheinend auch keine Probleme beim Einlass hatten.

Sehr gut fand ich die Möglichkeit, dass man in der Nähe der Tribünen und sonstiger Stationen einen freien WLAN Zugang hatte. Vorab hatte ich mir natürlich die Solheim Cup App besorgt und konnte damit immer die Ergebnisse im Auge behalten. Vorteilhaft war auch die Darstellung des Geländes mit der Anzeige, wo man sich selbst befindet.

Michelle WieAuf Grund der geringen Anzahl Flights in den Teamwettspielen war es sehr gut möglich, möglichst viel live miterleben zu können. Natürlich bekommt man nicht jeden Schlag der Spielerinnen mit, so wie das im Fernsehen möglich ist. Aber wenn man sich an strategisch guten Standorten positioniert hatte, konnte man auch mehrere Spielbahnen überblicken. Einen der interessantesten Standort hatten wir direkt am Samstag auf Bahn1 gefunden und diesen auch am Sonntag wieder genutzt. In der Nähe der Drive-Zone konnte man den Schlag ins Grün verfolgen und hatte einen freien Blick auf das Grün.

Während wir am Freitag noch ziemlich viel herum gelaufen waren und uns direkt an den einzelnen Bahnen das Spielgeschehen angesehen hatten, haben wir am Sonntag die Tribünen häufiger genutzt. Am Samstag hatten wir fast 12 Stunden auf dem Platz verbracht und waren danach völlig k.o.. Besonders toll war die „Kraken-Tribüne“ von der man die Bahnen 11,12,13 und 15 einsehen konnten. Am Sonntag haben wir recht lange auf der der Tribüne der 15 gesessen, da hier u.a. auch die beste Stimmung war und es bei einigen Flights auch in die entscheidende Phase ging. Sehr interessant war auch die Bahn 13. Ein Par 4, bei dem die Spielerinnen immer versucht haben, das Grün zu driven.

Am Sonntag hatten wir uns auch schon sehr früh aufgemacht, da wir dieses Mal direkt am Golfplatz parken wollten. Am Samstag hatten wir gesehen, dass am Golfgelände auch ein Gewerbegebiet liegt und es hier – neben den gesperrten Plätzen – auch noch öffentliche Parkplätze gibt. Das hat auch wunderbar funktioniert. Wir waren sogar noch vor dem Einlass um 8:00 Uhr am Gelände und hatten damit das Glück relativ weit Vorne in der Schlange zu stehen. Hier merkte man bereits, dass der Besucherandrang besonders groß werden sollte.

Bahn 7

Da wir uns vorgenommen hatten, die Sitzgelegenheiten zu nutzen, haben wir uns direkt zu Tribüne an Grün 17 begeben. Hier mussten noch einige Flights vorbei kommen, die am Vortag nicht fertig geworden waren. So haben wir auch hautnah dass kleine Debakel im letzten Match miterleben können. Wir hatten erst gar nicht richtig registriert, worum es ging. Aus unserer Sicht war eigentlich klar, dass der letzte Putt geschenkt und damit das Loch geteilt war. Alle Spielerinnen machten sich auch schon auf den Weg, nachdem der Putt am Loch vorbei gelaufen war, so dass man nicht den Eindruck hatte, dass sie noch auf den letzten Putt warten würden. Sicherlich verlief wohl alles regelkonform, obwohl es einen seltsamen Beigeschmack hatte. Suzann Petterson hat sich wohl auch nach dem Turnier nochmals für die unglückliche Situation entschuldigt.

Aus europäischer Sicht waren wir natürlich glücklich über das Ergebnis von 10:6 nach der zweiten Runden und ich hatte schon grob kalkuliert, dass die Entscheidung irgendwo zwischen dem 6. und dem 8. Einzelmatch statt finden würde. Dass ich mich damit ziemlich getäuscht hatte durften wir dann im Laufe des Tages mit Erschrecken miterleben. Wieder hatten wir uns zunächst an unserer Position an Bahn 1 positioniert und uns die ersten 8. Flights angesehen. Anschließend hatten wir uns dann schon in Richtung „Krake“ begeben, da die große Besucherzahl wahrscheinlich schnell für volle Tribünen sorgen würden.

Bahn 17

Hier wollten wir uns eigentlich auf die Tribüne am Grün der 11 setzen, mussten jedoch feststellen, dass diese schon voll besetzt war. Und das, obwohl die ersten Flights wohl noch mindestens 45 Minuten benötigen würden. Der Vorteil dieser Tribüne war jedoch die Leinwand, an der man das gesamte Spielgeschehen begleiten konnte. Also haben wir zunächst beschlossen, eine kleine Mittagspause einzulegen. Auch hier war – gegenüber dem Samstag – festzustellen, dass deutlich mehr Besucher auf dem Platz waren. Die Schlangen bei der Getränke- und Essensausgabe war deutlich länger.

Danach haben wir uns dann der Tribüne am Grün 15 zugewendet. Auch hier gab es eine Leinwand und die Tribüne war zu dem Zeitpunkt noch ziemlich frei. Schon 15 Minuten später änderte sich das schlagartig. Wie schon erwähnt, war hier aus unserer Sicht – neben Abschlag 1 – auch die beste Stimmung. Schon bevor die Spielerinnen nacheinander auf dem Abschlag eintrafen wurden diverses La Ola’s geübt. Insgesamt muss man feststellen, dass überall eine sehr ausgelassene Stimmung herrschte, die immer Fair gegenüber beiden Parteien war.

Grün 13

Nachdem sich im Laufe Tages immer mehr heraus stellte, dass die Spielerinnen der USA deutlich die Oberhand gewinnen, haben wir uns dann irgendwann aufgemacht und von der Tribüne noch die Bahnen 11,12 und 13 von dem Match mit Sandra Gal gemacht. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch die Hoffnung, dass Caroline Masson ihr Match noch teilt. Leider hatte das nicht geklappt und bei den so stark puttenden Amerikanerinnen hatten wir auch nicht mehr wirklich die Erwartung, dass Sandra Gal ihr Match nach 4 down noch drehen konnte.

Schließlich machten wir uns auf den Rückweg und haben dann an Grün 17 das feiernde Team der USA miterleben dürfen. Insgesamt war es ein wirklich tolles Event, bei dem wir sehr viel Spaß hatten, was aber auch als Zuschauer durchaus anstrengend sein kann. Interessant fand ich auch, dass wohl einige Nicht-Golfer gerade am letzten Tag zu Besuch waren. Immer wieder konnte man Gespräche verfolgen, bei denen die Regeln und das Golfspiel an sich erläutert wurde.

Solheim Cup 2015

Ein sehr schönes Event, welches insbesondere Frauen-Golf nochmals in ein besonderes Licht gerückt hat. Leider bekommt man hiervon in Deutschland nicht sehr viel mit. Auch wenn Europa den Titel nicht verteidigen konnte, haben wir zwei spannende und unterhaltsame Tage auf St. Leon-Rot verbracht. Irgendwann müssen wir hier nochmal vorbeikommen und die Anlage selbst ausprobieren.

Solheim Cup - Ende

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