Von unserem ersten Golfurlaub in Tschechien stehen immer noch die Beschreibungen einiger Golfplätze aus. Im letzten Artikel hatte ich über unsere Golfrunden auf dem Golfplatz Königswart berichtet. Im heutigen Artikel möchte ich nun auf den Royal Golfclub Marienbad eingehen. Wenige Autominuten aus der Stadt Marienbad heraus liegt der Royal Golfclub Marienbad in einer ruhigen Gegend, umschlossen von viel Wald.
Der Platz wurde bereits 1905 eröffnet und damals war auch der englische König Mitglied des Golfclubs. Betritt man die Anlage, dann hat man durchaus den Eindruck, dass hier die Zeit noch ein wenig stehen geblieben ist. Was durchaus positiv zu verstehen ist. Das sehr schöne Clubhaus scheint jedenfalls noch aus genau dieser Zeit zu stammen und hat sich wohl kaum verändert.
An Bahn wird man von einem Starter empfangen und kann sich direkt einmal Gedanken machen, ob die Bäume links und rechts vom Fairway im Weg stehen könnten. Eigentlich ist die Bahn breit genug, jedoch musste ich natürlich direkt einmal schauen, wie Bahn 18 aussieht, die rechts neben der ersten Bahn liegt.
Der Platz war gut gepflegt mit sehr schönen Grüns. Leider hat das trockene Wetter auch hier das Fairway ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem war der Platz in einem guten Zustand und es hat sehr viel Spaß gemacht hier zu spielen.
Fast alle Bahnen sind durch den Wald voneinander getrennt und der Platz ist – bis auf ein paar Ausnahmen – flach und gut zu Fuß zu bewältigen. An einigen Bahnen gilt es jedoch ein paar Höhenmeter zu bewältigen. Direkt bei Bahn 2 geht es erst abwärts, was für gute Längen sorgt. Das Grün ist jedoch nicht ganz einfach anzuspielen, da man meist aus einer Hanglage heraus auch das Wasser um das Grün herum aus dem Spiel nehmen muss.
Bahn 3 führt einen dann wieder auf die ursprüngliche Höhe zurück und die nächsten Bahnen sind auch grundsätzlich ein wenig offener. Selbst bei vermeintlich einfachen Bahnen sollte man aber insbesondere die Grünbunker im Auge haben, die oft im Wege sind.
Ein besonders schönes Loch ist die Bahn 7. Eigentlich ein „nur“ ca. 350 Meter langes Par4. Das Problem ist hier nur, dass man von einem erhöhten Abschlag erst einmal in ein kleines Tal schlagen muss und das Grün danach wieder deutlich erhöht liegt, dass man nur erahnen kann, wo die Fahne ist. Weitere Problem auf dieser Bahn ist die Wahl des Schlägers am Abschlag. Hier kommt man gerne in die Versuchung, den ca. 215 Meter (vom Herrenabschlag) entfernten Wassergraben, zu überspielen. Die vielen und durchaus großen Bunker rund um das Grün vereinfachen das Spiel auf diesem Loch auch nicht wirklich.
An einigen Stellen auf dem Platz liegen die Löcher ein wenig dicht beieinander oder man muss auf kreuzende Spieler achten. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass der Platz zunächst nur 9 Bahnen hatte und dann im Laufe der Zeit erweitert wurde.
Auch die zweiten 9 Löcher bieten interessante Herausforderungen. An Bahn 10 sollte man sich wirklich durchringen, nur ein Eisen für das sehr kurze Par4 (240Meter) zu verwenden. Auf Grund der sehr schmalen Schneise, die man hier in den Wald gehauen hat, hielten wir uns auf dieser Bahn mehr im Wald als auf dem Fairway auf.
Auf den folgenden Bahnen ist es dann – bis auf die 11 – wieder ein wenig offener und mit Bahn 13 folgt ein sehr langes Par3 (192 Meter). Besonders interessant ist dann wieder Bahn 16. Hier führt der erste Abschlag durch eine Waldschneise zunächst einmal wieder in ein kleines Tal. Zu beachten sind hier neben den Grünbunker auch das Wasserhindernis auf der rechten Fairwayseite.
Nachdem man die letzen Bahnen des sehr interessanten und schönen Platzes gespielt hat, kann man auf Bahn 18 immer wieder einen Blick durch die Bäume auf das wunderschöne Clubhaus werfen.
Insbesondere wenn man in Marienbad zu Urlaub ist, gehört der Golfplatz Marienbad auf jeden Fall zu den Plätzen, die man einmal gespielt haben sollte. Wir hatten jedenfalls sehr viel Freude an dem Platz, auch wenn eine Axt manchmal hilfreicher gewesen wäre, als ein Golfschläger 😉 .