Wie versprochen habe ich in unserem letzten Golfurlaub die neuen Bälle der jungen Firma Reach72 getestet. Die neuen günstigen Golfbälle Scratch und Scramble der beiden Jungunternehmer Jendrik Ideler und Tim Bittdrf habe ich ja einem anderen Artikel bereits ausführlich vorgestellt.
Bei wundervollem Wetter konnte ich die beiden Ballvarianten nun ausführlich testen. Jedenfalls solange ich diese nicht im Wasser versenkt oder unfindbar ins Rough geschlagen habe ;-). Natürlich ist so ein Golfball-Test nicht so objektiv, wie ein Test mit einem Schlagroboter. Auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung, bei der ich gerade in letzter Zeit auch immer mehr auf die Wahl und die Performance des Golfballs achte, kann ich Golfbälle sicherlich recht gut bewerten.
Der Unterschied der beiden Varianten liegt einerseits im Aufbau und in der Gestaltung. Der Scratch-Ball hat einen 4-teiligen Aufbau und der Scramle Ball besteht aus 2 Teilen. Packt man beide Bälle aus der Verpackung aus, fühlt man auch noch einen Unterschied. Für mich schienen die Dimple des Scratch-Ball einen eher scharfkantigen Eindruck zu hinterlassen, wobei der Scramble sich glatt anfühlt.
Beide Bälle lassen sich sehr gut spielen und vermitteln einen guten Eindruck. Einziges Mano aus meiner Sicht ist der Klang des Scramble Modells. Dieser ist mir besonders bei Chips und Putts aufgefallen. Meiner Meinung nach wird durch dieses „klackenden“ Klang das härtere Gefühl des Balls beim kurzen Spiel noch verstärkt. Aber auch das ist natürlich Geschmackssache und hängt ggf. auch von den verwendeten Schlägern ab.
Der Scratch Ball hingegen fühlt sich beim kurzen Spiel sehr weich und wirklich Klasse an. Hier möchte ich mal behaupten, dass kaum ein Unterschied zu meinem aktuellen Turnierball – einem V1 – besteht. Mit diesem Ball fühlte ich mich auf den recht schnellen Grüns insgesamt sehr wohl und hatte den Eindruck, tatsächlich ein wenig besser putten zu können bzw. ein besseres Längengefühl zu haben.
Bei den Abschlägen mit einem Holz wird der Unterschied aus meiner Sicht zwischen beiden Bällen schon etwas kleiner. Beide Bälle haben ähnliche Flugkurven, wobei ich das auf Grund meines durchwachsenen Schwungs während des Urlaubs nicht wirklich gut beurteilen konnte. Beide Bälle liefern eine ähnliche Länge. Ähnlich meiner Erfahrungen mit einem V1-Ball hatte ich manchmal sogar den Eindruck, dass ein 2-Piece Ball, wie der Scramble ein wenig mehr Länge hat. Dies könnte aber an meiner aktuellen Schlägerkopfgeschwindigkeit liegen und ist auf dem Platz auch nicht immer objektiv bewertbar.
Insgesamt hat mir insbesondere der Scratch Ball sehr gut gefallen und könnte auf Grund des interessanten Preises (ab 2,72€) ein neuer Turnier-Ball werden, den ich dann aber auch beruhigt auf normalen Golfrunden spielen kann. Der Scramble-Ball ist für mich persönlich ein wenig zu hart für das kurze Spiel. Ansonsten ist dieser Ball eine gute Alternative, wenn es noch etwas günstiger sein soll.
Wer also noch ein Geschenk zu Weihnachten sucht, der sollte einfach mal eine Packung Golfbälle von Reach72 in Betracht ziehen. Der Beschenkte wird sich sicherlich darüber freuen und feststellen, dass man für sehr gute Golfbälle nicht immer ein Vermögen ausgeben muss.