Nachdem wir schon seit einiger Zeit das Golfresort Weimarer Land ausprobieren wollten, ist es uns nun in diesem Urlaub geglückt, ein freies Zimmer zu ergattern. Bisher hatte ich zu unseren Wunschzeiten immer Pech gehabt und das Hotel war ausgebucht. Dafür haben wir dieses Mal sogar das Wetter richtig abgepasst.
Nach etwas über 3 Stunden Anreise wurden wir sehr freundlich im Hotel empfangen und konnten sogar das Zimmer schon beziehen. Da wir meist schon am Anreisetag eine Golfrunde spielen, ist es immer sehr Vorteilhaft, wenn man sich im Zimmer schon mal ausbreiten kann.
Am ersten Tag haben wir den Goethe Course gespielt. Einer von zwei 18 Lochplätzen, die in diesem Resort direkt am Hotel liegen. Noch dichter können Golfplätze quasi nicht an einem Hotel liegen. Von unserem Zimmer aus, konnte man sich schon ein paar Bahnen anschauen und von dem großen Außenpool (der anscheinend beheizt wird) ist der Damenabschlag von Tee 1 des Goethe Platz kaum 20 Meter entfernt. Vom Herrenabschlag habe ich mir dann auch vorgenommen, bloß keinen Hook zu spielen ;-). Ist mir auch gelungen und ich habe den Ball auf den Damenabschlag der Bahn 2 verfrachtet. Glücklicherweise war der Vorderflight schon weg.
Die Golfplätze waren schon in ziemlich guten Zustand und die hohen Erwartungen, die auf Grund vieler positiver Berichte, entstanden waren, wurden sogar noch deutlich übertroffen. Ein paar Wochen weiter dürfte der Platz, dem man eine intensive Pflege und ein ausgezeichnetes Greenkeeperteam anmerkt, in einem grandiosen Zustand sein. Einzig mit den Grüns haben wir an diesem Wochenende etwas gehadert. Laut Aushang sollten sie eine Geschwindigkeit von 8 Stimpmetern haben. Wahrscheinlich auch, weil wir erst am Nachmittag auf die Runde gegangen sind und das Gras schon wieder nachgewachsen ist, fühlten sich die Grüns sehr stumpf an. Teilweise hatte ich auch den Eindruck, dass die Grüns kürzlich aerifiziert wurden, was zu dieser Jahreszeit ja üblich ist.
In das Rough sollte man seine Bälle auch nicht unbedingt spielen. Obwohl dieses gemäht und maximal 10-15 Zentimeter hoch war, habe ich einige Bälle nicht wieder gefunden. Das lag aber auch daran, dass man nicht immer erkennen konnte, wo die Bälle ihre Ideallinie verloren haben. Dafür fehlten dann die markanten Stellen auf dem Platz.
Der Goethe Kurs bietet von allen Schwierigkeiten, die man auf einem Golfplatz finden kann, genug Auswahl. Er ist leicht hügelig, hat teilweise erhöhte Grüns oder auch sehr interessante erhöhte Abschläge. Einige Bunker und Wasserhindernisse sollen das Spiel etwas spannender machen. Für mich persönlich waren diese aber meist nicht wirklich eine Gefahr. Auch die Fairways haben eine ordentliche Breite, so dass man meist Platz genug haben sollte. Richtige spannende Löcher habe ich auf dem Platz ein wenig vermisst. Für die Longhitter gibt es aber ein interessantes Par 4, bei dem man das Grün von einem deutlich erhöhten Abschlag angreifen kann.
Am Abend haben wir dann ein tolles Grillbuffet, im Rahmen unseres Arrangement, genossen. Leider war es uns am Abend dann doch ein wenig zu kühl, um noch auf der Terrasse den tollen Ausblick genießen zu können.
Am nächsten Tag stand dann eine Runde auf dem Feininger Course auf dem Programm. Diese Runde haben wir am Vormittag gespielt und die Grüns waren hier tatsächlich schon ein wenig schneller. Hat unserem Putt-Glück aber nicht wirklich geholfen. Insbesondere die ersten 9 Löcher des Golfplatzes liegen etwas unterhalb des sonstigen Resorts. Anscheinend fängt sich darum hier wohl auch der Wind immer wieder. Von Abschlag 1 hat man dann schon einen recht guten Überblick über die Herausforderungen, die einen hier erwarten. Wasser gibt es hier in ausreichender Form und kommt auch immer wieder ins Spiel.
Für mich persönlich sind die ersten 9 Bahnen des Feininger Courses die interessantesten Bahnen des Platzes. Diese sind auch noch relativ eben. Die zweiten 9 Bahnen werden dann etwas hügeliger und gerade zum Schluß hat man einen tollen Blick in die Landschaft und über den nahezu den gesamten Platz.
Besonders spannend ist dann die Bahn 18. Hier lauern gefühlt alle Blicke der Clubterrasse auf die Schläge, die da kommen. Vom Herrenabschlag gilt es ein Inselgrün in einer Entfernung von ca. 150 Metern gekonnt anzuspielen. Da landet auch schon mal ein Ball fast auf der Terrasse, wenn der Spieler nicht die höhe des Abschlags berücksichtigt hat.
Beide Plätze machen viel Spaß und bieten relativ entspannte Golfrunden. Das viele Wasser auf dem Feininger Course sieht zwar zum Teil recht furchteinflößend aus, lässt sich aber in der Regel gut vermeiden. Interessant ist auch, dass jeweils 9 Bahnen der beiden Golfplätze zu einem dritten Platz zusammen gestellt wurden. Der Bobby Jones Course besteht daher wohl aus den jeweils schwersten Löchern der beiden Plätze und bietet damit nochmals eine zusätzliche Herausforderung.
Nach unserer zweiten Golfrunde habe ich dann tatsächlich nochmal den tollen Außenpool ausprobiert. Er wirkt fast wie eine Art Infinity-Pool mit Blick über einige Bahnen des Golfplatzes. Darüber hinaus hatte er eine wirklich angenehme Temperatur. Die Spa-Anlagen insgesamt machen einen sehr guten Eindruck und bieten auch genug Abwechslung, wenn man kein Golfspieler sein sollte.
Das Wochenende im Weimarer Land hat uns ausgesprochen gut gefallen. Hier kommt alles zusammen, was wir uns für ein paar entspannte Golftage wünschen. Ein angenehmes Ambiente, gutes Essen und zwei sehr schöne Golfplätze.